Bauprojekt in Berlin: Versteckte Asylunterkunft für 300 Migranten enthüllt

In Berlin-Prenzlauer Berg entsteht ein Bauprojekt mit 94 Wohnungen und einem Bürokomplex. Doch hinter der Fassade verbirgt sich eine geplante Asylantenunterkunft für 336 Migranten.

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Bauprojekt in Berlin: Versteckte Asylunterkunft für 300 Migranten enthüllt

Foto aus einer Wohnung des MUF-Projektes Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten Berlin.

© IMAGO / Funke Foto Services

Berlin. – Der Berliner Kurier berichtete am Samstag über ein Bauprojekt in Berlin-Prenzlauer Berg, das seit einigen Monaten in der Diesterwegstraße entsteht. Auf den ersten Blick handelt es sich um eine gewöhnliche Baustelle, für die auf einer Bauplane mit 94 Wohnungen und einem Bürokomplex geworben wird. Doch hinter der Fassade verbirgt sich mehr: Auf dem Gelände soll eine Asylantenunterkunft für mehr als 300 Menschen entstehen – doch darüber wird nicht öffentlich informiert, schreibt die Zeitung.

Direkt am Thälmannpark, zwischen Diesterweg- und Ella-Kay-Straße, entsteht ein Komplex aus drei Gebäuden, in dem 336 Migranten ein vorübergehendes Zuhause finden sollen. Passanten, die an der Baustelle vorbeikommen, finden jedoch keinen Hinweis auf die geplante Asylantenunterkunft. Stattdessen zeigt die Bauplane ein älteres Ehepaar und informiert lediglich über den Bau von Wohnungen und eines Bürogebäudes.

Eine Sprecherin der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, die für das Bauprojekt verantwortlich ist, erklärte auf Nachfrage des Berliner Kuriers, warum die Asylantenunterkunft auf dem Bauplan nicht erwähnt wird: Man befinde sich derzeit in Gesprächen mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) über die Anmietung der Flächen. Daher sei diese Information noch nicht kommuniziert worden.

Geplante MUF 2.0 seit 2022 bekannt

Auch wenn Details auf der Baustelle zurückgehalten werden, ist die geplante Nutzung des Geländes seit Jahren kein Geheimnis. Bereits im September 2022 wurde das Gelände in einer Senatsanfrage zu geplanten Asylantenunterkünften in Berlin als Standort für eine „Modulare Unterkunft für Flüchtlinge“ (MUF 2.0) benannt. Ursprünglich war die Fertigstellung für Juni 2023 geplant. Nun wird mit einer Fertigstellung im Sommer 2025 gerechnet.

Von den insgesamt 94 Wohnungen in der neuen Anlage sind 70 für Migranten vorgesehen. Darüber hinaus ist in den drei Gebäuden Platz für einen Bürokomplex mit bis zu zehn Gewerbeeinheiten sowie für weitere 24 Mietwohnungen, die vom Land Berlin gefördert werden. Diese Wohnungen, die an Personen mit Wohnberechtigungsschein (WBS) vermietet werden, sind bereits auf der Internetseite der Gewobag ausgeschrieben.

AfD kritisiert Bauprojekt

Die geplante Asylunterkunft sorgt für Kritik. Martin Kohler, Vorsitzender der Berliner JA, kritisierte das Vorgehen des Berliner Senats scharf: „Die Bürger werden erst im letzten Moment informiert, um Widerstand im Keim zu ersticken.“ Kohler betonte, dass es die AfD sei, die durch parlamentarische Anfragen Licht in das Bauvorhaben bringe und Proteste auf die Straße trage.

Die AfD fordert zudem die Abschaffung des Sonderbaurechts zur Unterbringung von Flüchtlingen. Kohler erklärte weiter, dass Berlin dringend bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende, Studenten und junge Familien brauche, um deren Zukunft in der Hauptstadt zu sichern.

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