Kirchlicher Preisregen für Flüchtlingshelfer: Netzwerk Asyl in der Kirche NRW prämiert
Das Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche NRW ist für seinen Einsatz gegen Abschiebungen geehrt worden. Kritiker werfen dem Netzwerk jedoch vor, sich längst von der Heilsbotschaft entfernt zu haben und zu einer links-grünen Vorfeldorganisation geworden zu sein.
Köln. – Das Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche NRW ist mit dem Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnispreis des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte ausgezeichnet worden. Das berichtete die Plattform Domradio. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde am Sonntag in Köln verliehen und würdigt das herausragende Engagement des Netzwerks gegen eine „menschenverachtende Abschiebepolitik“. In seiner Laudatio betonte der nordrhein-westfälische SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Kutschaty, dass das Kirchenasyl den Betroffenen Hoffnung gebe und sich das Netzwerk aus christlicher Verantwortung gegen eine Politik der Abschottung und Abschiebung wende.
Netzwerk bietet Hilfe für Migranten
Das Netzwerk bietet Migranten ohne Papiere „umfassende Unterstützung bei der Überwindung bürokratischer Hürden“ und gewährt Kirchenasyl. Darüber hinaus ist es Ansprechpartner für Menschen, die sich für die Rechte und das Wohl von Migranten einsetzen, und informiert die Öffentlichkeit über Themen wie Migration und Flucht.
Kritik für die Prämierung kam von der AfD. So erklärte der AfD-Fraktionschef im Landschaftsverband Rheinland, Yannick Noe, gegenüber FREILICH, dass sich die evangelische Kirche zum „Mittäter“ mache, wenn es um das Brechen von Recht und Gesetz gehe. „Dass man sich dann noch innerhalb seiner Blase mit Preisgeldern für Rechtsbruch prämiert, ist an Überheblichkeit und Arroganz nicht zu überbieten“, so Noe. Die evangelische Kirche habe sich schon lange von der Heilsbotschaft entfernt und sei mehr und mehr zu einer linksgrünen Vorfeldorganisation geworden.
Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte, der die Gedächtnisgabe verleiht, ist eine zentrale kirchliche Organisation in der Region Köln. Er engagiert sich in vielfältigen sozialen und kirchlichen Projekten und setzt sich laut Eigenaussage aktiv für „Menschenrechte, Integration und soziale Gerechtigkeit“ ein. Der Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnispreis wird seit 1981 alle zwei Jahre verliehen und erinnert an den Kölner Pfarrer Georg Fritze (1874-1939). Der aus Magdeburg stammende Theologe und religiöse Sozialist war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und wurde in Köln als „Roter Pfarrer“ bekannt.