Kriminalität an Bahnhöfen: Ausländer besonders häufig tatverdächtig

Neue Zahlen der Bundesregierung zeigen eine Zunahme der Kriminalität an deutschen Bahnhöfen. Besonders betroffen sind die Hauptbahnhöfe in Potsdam, Dresden, Hamburg und Berlin. Ein Überblick über die Entwicklungen.

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Kriminalität an Bahnhöfen: Ausländer besonders häufig tatverdächtig

Die AfD sieht die hohe Zahl ausländischer Tatverdächtiger als Indiz für Sicherheitsprobleme im Land.

© IMAGO / Political-Moments

Berlin. – Bahnhöfe in Deutschland werden zunehmend zu Schauplätzen von Kriminalität und Gewalt. Das geht aus neuen Zahlen hervor, die die Bundesregierung auf Anfrage der AfD zur Kriminalitätsentwicklung an den Hauptbahnhöfen in Potsdam, Dresden, Hamburg und Berlin zwischen 2019 und 2024 veröffentlicht hat. Die Daten zeigen deutliche Unterschiede in der Kriminalitätsbelastung sowie einen hohen Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger bei bestimmten Delikten.

Die Kriminalität am Potsdamer Hauptbahnhof schwankte in den vergangenen Jahren stark. Insbesondere die Zahl der Gewaltdelikte stieg im Jahr 2021 auf 93 Fälle an, ging aber im Jahr 2023 wieder leicht auf 82 Fälle zurück. Eigentums-, Rauschgift- und Sexualdelikte sowie Sachbeschädigungen zeigen ähnliche Muster. Auffällig ist der hohe Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger, vorwiegend bei Gewalt- und Eigentumsdelikten. Vor allem Personen aus Afghanistan, Polen und der Ukraine wurden häufig als Tatverdächtige registriert.

Hauptbahnhof Dresden: Steigende Gewaltzahlen 2022

Auch am Dresdner Hauptbahnhof kam es 2022 zu einem deutlichen Anstieg der Gewaltdelikte, gefolgt von einem Rückgang im ersten Halbjahr 2024. Einen ähnlichen Trend zeigten die Eigentums- und Rauschgiftdelikte. Auch hier stellten Ausländer, hauptsächlich aus Afghanistan und Syrien, eine signifikante Gruppe unter den Tatverdächtigen.

Am Hamburger Hauptbahnhof stieg die Zahl der Straftaten in fast allen Deliktsbereichen. Hauptsächlich Eigentumsdelikte und Gewaltkriminalität nahmen zu. Bis Mitte 2024 wurden bereits 1.304 Eigentumsdelikte und 290 Gewaltdelikte registriert. Ausländer stellten einen erheblichen Anteil der Tatverdächtigen. Im Jahr 2023 stellten sie mehr als ein Drittel der 720 Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten.

Auch am Berliner Hauptbahnhof ist die Kriminalität in den letzten Jahren deutlich angestiegen. 2023 wurden 620 Gewalttaten registriert, fast dreimal so viele wie 2019. Bei Eigentumsdelikten lag der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger sogar bei über 65 Prozent. Vor allem Polen, Rumänen und Ukrainer wurden häufig als Täter registriert.

Herkunftsländer und Deliktarten

Die Bundesregierung listet in ihrer Antwort detailliert auf, welche Nationalitäten unter den ausländischen Tatverdächtigen dominieren. Bei Gewaltdelikten traten vor allem Afghanen, Syrer und Polen in Erscheinung. Bei Eigentumsdelikten waren es vor allem Polen, Ukrainer und Rumänen. Auch bei Sexualdelikten spielten nichtdeutsche Tatverdächtige eine Rolle, hier wurden mehrfach Afghanen genannt.

Insgesamt zeigt die Auswertung der Kriminalitätsdaten, dass Ausländer bei bestimmten Delikten an Bahnhöfen überproportional häufig als Tatverdächtige registriert werden. Dies betrifft vor allem Gewalt- und Eigentumsdelikte. Die Bundesregierung wies jedoch darauf hin, dass sich die Daten aufgrund von Nacherfassungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen noch ändern könnten.

Während die AfD die hohe Zahl ausländischer Tatverdächtiger als Indiz für Sicherheitsprobleme wertet, betont die Bundesregierung eine nüchterne Betrachtung der Daten. Die Sicherheitslage an Bahnhöfen wird weiterhin intensiv politisch diskutiert.

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