Bundestagswahl zeigt: Im Osten sind absolute Mehrheiten für die AfD absehbar
Die AfD hat bei der Bundestagswahl stark abgeschnitten und könnte in den kommenden Jahren vor allem im Osten weiter zulegen. Niklas Lotz blickt in seinem Kommentar für FREILICH vor allem auf ein konkretes Bundesland.
Die AfD ist besonders in Thüringen und Sachsen stark.
© IMAGO / RevierfotoDie Bundestagswahl 2025 war keine Wahl wie jede andere. Sie war eine Wahl, welche die Bundesrepublik von Grund auf verändern wird. Das mag erst einmal nicht so wirken, da die Zeichen ja sehr klar auf eine schwarz-rote „Weiter so“-Regierung hindeuten, aber die Ergebnisse der AfD sind beeindruckender als sie auf den ersten Blick wirken. Neben der CDU hat Deutschland nämlich nun wieder eine zweite Volkspartei. Eine Regierung der AfD in Ostdeutschland wird sich mittelfristig kaum mehr abwenden lassen.
Die AfD als großer Sieger
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Dieser Spruch hat selten besser gepasst als jetzt, denn so wirklich zufrieden ist mit dem Wahlergebnis niemand. Die CDU blieb weit hinter den eigenen Erwartungen zurück, SPD und Grüne verloren deutlich und die FDP flog gar aus dem Parlament. Die AfD ist der große Sieger, wenn man nach prozentualen Zugewinnen geht, aber kann hinter der Brandmauer nichts im Land verbessern. Somit bleibt die Stimmung im Land weiter aufgeheizt, die nötige Beruhigung durch bessere Politik wird nicht eintreten. Gerade das führt aber dazu, dass die AfD weiterwachsen wird. Und zwar nicht nur ein wenig, sondern in manchen Bundesländern so stark, dass sie dort bald alleine regieren kann.
Möglichkeit auf absolute Mehrheit
In Thüringen holte die AfD bei der Bundestagswahl sensationelle 38,7 Prozent, in Sachsen waren es 37,3 Prozent und in Sachsen-Anhalt 37,1 Prozent. Diese Werte stellen noch einmal eine drastische Steigerung dar gegenüber den sowieso schon sensationellen Werten der AfD bei den letzten Landtagswahlen in diesen Ländern. In Thüringen hat man zum Beispiel fast sechs Prozentpunkte hinzugewonnen seit dem ohnehin schon hohen Wahlsieg im September 2024. Dadurch wird eine Thematik wieder bedeutsamer, die nach den Landtagswahlen schon fast wieder in Vergessenheit geraten ist: Die Möglichkeit einer absoluten Mehrheit für die AfD. Nichts wäre für die AfD eine bessere und sichere Methode die Brandmauer zu überwinden als eine Alleinregierung, legitimiert durch das Volk und so vollkommen unabhängig von den anderen Parteien. Und ja, schon nächstes Jahr besteht die nächste große Chance der AfD darauf.
Alle Augen auf Sachsen-Anhalt
Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2026 sollte sich jetzt schonmal jeder in seinem Kopf in einem eigenen Ordner abspeichern, denn sie könnte historisch werden. Da nach dem verpassten Einzug des BSW in den Bundestag alle Zeichen auf Zerfall der Wagenknecht-Partei stehen, können in Sachsen-Anhalt nächstes Jahr schon um die 40 Prozent der Stimmen für eine absolute Mehrheit reichen. Für die AfD, die jetzt 37,1 Prozent und alle Direktmandate in Sachsen-Anhalt holte ein mehr als realistisches Ziel. Vor allem, weil bis dahin die Unzufriedenheit über den weiteren Abwärtstrend Deutschlands noch wesentlich größer geworden sein dürfte und die CDU nach einem Jahr Merz als Kanzler relativ beschädigt sein wird.
Wer also jetzt denkt, CDU und SPD könnten sich in der Bundesregierung vier Jahre entspannt zurücklehnen, liegt falsch. Die Abrechnung mit ihrer Politik wird über die Landtagswahlen erfolgen. Im Jahr 2026 wird zudem auch in Mecklenburg-Vorpommern gewählt, auch hier holte die AfD bei der Bundestagswahl stolze 35,0 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern ist eine absolute Mehrheit für die AfD zwar tendenziell etwas schwerer zu erreichen, aber grundsätzlich auch nicht unmöglich.
Den absoluten Fokus sollte man aber auf Sachsen-Anhalt legen. Hier könnte die AfD mit einem Publikumsliebling als Kandidat für den Posten des Ministerpräsidenten sicher gegen den in die Jahre gekommenen Reiner Haseloff auftrumpfen. Anbieten würde sich hier etwa der charismatische Ulrich Siegmund, der vor allem mit rhetorischer Stärke noch einige Wähler für die AfD gewinnen könnte. Man kann der AfD nur nahelegen die Kampagne für Sachsen-Anhalt jetzt schon zu planen, denn eine solch konkrete Chance auf eine Regierung bekommt man dann erstmal nicht mehr so schnell.
Nicht auf dem Erfolg ausruhen
Was ganz Deutschland von einer AfD-Regierung in einem einzelnen Bundesland hätte? Den Anfang vom Ende des öffentlich-rechtlichen Rundfunks! Ein einziger AfD-Ministerpräsident würde schon ausreichen, um den Rundfunkstaatsvertrag aufzukündigen. Durch einen Domino-Effekt könnte so langfristig der ganze linksgrüne Rundfunk zu Fall gebracht werden. Würde die AfD in einem Bundesland so abliefern, würden viele Bürger auch in anderen Bundesländern AfD wählen, um das Gleiche zu erreichen.
Weder die veränderungswilligen Bürger noch die AfD selbst sollten sich auf den knapp 21 Prozent bei der Bundestagswahl also allzu lange ausruhen. Das Ganze war ein sehr wichtiger Zwischenschritt, aber eben auch nicht mehr. Veränderung geht nur über die Regierung und in selbige kann die AfD auch kommen, wenn sie bereit ist, sich weiter kontinuierlich gegen alle Widerstände vorzuarbeiten. Jeder einzelnen sollte bis zum nächsten Jahr daran arbeiten, politisch das Beste aus sich und auch aus seinem persönlichen Umfeld herauszuholen. Vielleicht gibt es ja dann schon nächstes Jahr den ersten AfD-Ministerpräsidenten Deutschlands.