Deutschland: Europas Asyl-Hotspot – Mehr als ein Drittel aller Anträge
Mehr als ein Drittel aller Asylanträge in Europa wurden im Jahr 2023 in Deutschland gestellt. Die Zahl der Asylanträge stieg um 44 Prozent auf 351.510. Auch andere große EU-Staaten wie Frankreich, Spanien und Italien verzeichneten deutliche Zuwächse bei den Asylanträgen.
Mehr als ein Drittel aller Asylanträge in Europa wurde im Jahr 2023 in Deutschland gestellt. Laut Eurostat stieg die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland um rund 44 Prozent auf 351.510. Damit liegt Deutschland weiterhin an der Spitze des Asylbewerber-Rankings, das die meisten europäischen Länder umfasst. Zum Vergleich: 2013 waren es noch 126.705 Asylbewerber. An zweiter Stelle folgt Frankreich. Dort stieg die Zahl der Asylanträge von 156.455 im Jahr 2022 auf 166.880 im Jahr 2023. Damit nähert sich Frankreich dem Spitzenreiter Deutschland, auch wenn der Abstand zum Drittplatzierten deutlich geringer geworden ist. Mit rund 68,4 Millionen Einwohnern bleibt Frankreich nach Russland das zweitgrößte Land Europas.
In Italien, dem drittgrößten EU-Land mit rund 59 Millionen Einwohnern, wurden im Jahr 2023 insgesamt 135.820 Asylanträge registriert, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 84.290 Anträgen. Diese Zahlen unterstreichen die zentrale Rolle Italiens als Anlaufstelle für Migranten in Europa. Spanien, mit einer Bevölkerung von rund 48,6 Millionen Menschen, verzeichnete im Jahr 2023 einen dramatischen Anstieg der Asylanträge auf 162.420 im Vergleich zu 117.945 im Vorjahr. Damit liegt Spanien an dritter Stelle in der Rangliste der Asylsuchenden.
Deutschland und Frankreich am beliebtesten
Griechenland, ein weiteres wichtiges Land für Asylsuchende, verzeichnete einen Anstieg von 37.375 Anträgen im Jahr 2022 auf 64.225 im Jahr 2023. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Zahl der Asylanträge zehn Jahre zuvor nur bei 8.225 lag. In den Niederlanden, dem siebtgrößten EU-Land, wurden im Jahr 2023 39.710 Asylanträge registriert, ein Anstieg gegenüber 37.025 im Vorjahr. Seit 2013 haben sich die Zahlen fast verdreifacht.
Auch Bulgarien verzeichnete trotz seiner relativ kleinen Bevölkerung von rund 6,4 Millionen Einwohnern einen Anstieg der Asylsuchenden auf 22.510 gegenüber 20.390 im Vorjahr und nur 7.145 vor zehn Jahren. Die Schweiz verzeichnete im Jahr 2023 einen Anstieg auf 30.110 Asylgesuche, was einer Zunahme von rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Belgien, mit rund 11,8 Millionen Einwohnern, verzeichnete einen Rückgang der Asylanträge auf 35.160 im Jahr 2023 gegenüber 36.740 im Jahr 2022, was jedoch immer noch über den 21.030 Anträgen im Jahr 2013 liegt. Österreich verzeichnete nach 112.245 Asylanträgen im Jahr 2022 einen Rückgang auf 58.660 Anträge im Jahr 2023, was allerdings auch einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu vor zehn Jahren bedeutet. Auf der anderen Seite verzeichneten kleinere europäische Staaten wie Liechtenstein, die Slowakei und Litauen sehr niedrige Asylantragszahlen. Liechtenstein verzeichnete 80, die Slowakei 410 und Litauen 575 Asylanträge.