Weinzierl, Schwaighofer, Litzke: Die jüngsten FPÖ-Abgeordneten im Gespräch
Die FPÖ hat mit Maximilian Weinzierl, Sebastian Schwaighofer und Manuel Litzke einige der jüngsten Nationalratsabgeordneten in ihren Reihen. Einer von ihnen, Schwaighofer, ist sogar der jüngste Abgeordnete im Nationalrat. FREILICH sprach mit ihnen über ihre ersten Wochen im Parlament und ihre neuen Aufgaben.
V. l. n. r.: Maximilian Weinzierl, Sebastian Schwaighofer, Manuel Litzke
© Freiheitliche Jugend ÖsterreichFREILICH: Können Sie uns kurz Ihren bisherigen politischen Werdegang schildern und was Sie motiviert hat, in die Politik zu gehen?
Maximilian Weinzierl: Warum ich in die Politik gegangen bin? Weil ich nicht tatenlos zusehen wollte, wie unser Land von innen heraus zerstört wird. Jahrzehntelang haben sich jene, die sich „Volksvertreter“ nennen, von den Wünschen des Volkes immer weiter entfremdet. Sie haben unsere Grenzen geöffnet, unsere Werte relativiert, unsere Wirtschaft demontiert und unser Bildungssystem zu einem Versuchslabor gemacht.
Das alles wieder zu korrigieren, wir eine gewaltige Aufgabe. Wer glaubt, es reiche, in Talkshows zu sitzen und schöne Reden zu halten, der ist Teil des Problems. Ich bin angetreten, um etwas zu verändern – nicht um im System aufzugehen, sondern um es herauszufordern. Mein Weg in die FPÖ war daher kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung. Keine andere Partei in Österreich vertritt die Interessen der heimischen Bevölkerung.
Mein politischer Werdegang ist vor allem durch die Freiheitliche Jugend geprägt. Begonnen habe ich als Bezirksjugendobmann der Inneren Stadt in Wien anschließend wurde ich Landesjugendobmann der FJ-Wien und seit 2023 darf ich das Amt des Bundesjugendobmannes ausüben. Zusätzlich zu diesen Aufgaben in der Freiheitlichen Jugend wurde ich Ende 2023 auch zum Bezirksparteiobmann der FPÖ-Brigittenau gewählt.
Sebastian Schwaighofer: Ich bin seit meiner Jugend politisch aktiv und habe mich schon früh in der Freiheitlichen Jugend engagiert. Der Grund dafür ist einfach: Ich wollte nicht länger zusehen, wie linke Ideologen unser Land umbauen, unsere Heimat Österreich schwächen und die Interessen unseres Volkes ignorieren. Mein Weg führte mich über verschiedene Funktionen in der FPÖ schließlich in den Nationalrat, wo ich mich nun mit aller Kraft für eine Politik einsetze, die die Sorgen und Anliegen der Österreicher ernst nimmt.
Manuel Litzke: Meine ersten politischen Schritte durfte ich in meiner Heimatstadt Bludenz und in der Freiheitlichen Jugend in Vorarlberg machen. In der Freiheitlichen Jugend Vorarlberg darf ich seit 2022 als Landesobmann fungieren und mich für die Interessen junger Leute mit voller Kraft und Leidenschaft einsetzen. Unter dem Eindruck der Flüchtlingsinvasion von 2015 war für mich damals klar, dass ich nicht mehr nur auf der Zuschauertribüne sitzen möchte, sondern dass ich unser Land aktiv mitgestalten will. Die Migrationsfrage ist die zentrale Frage unserer Zeit und entscheidet über das Schicksal unseres Landes und unseres Volkes. Nur die Freiheitliche Partei findet auf diese Schicksalsfrage eine deutliche Antwort.
Wie haben Sie die ersten Wochen im Nationalrat erlebt? Welche Herausforderungen und Überraschungen gab es für Sie?
Weinzierl: Ich bin kein naiver Mensch, also hat mich die politische Realität nicht wirklich überrascht – aber sie hat mir gezeigt, wie tief die Krise unseres Systems ist.
Man könnte glauben, dass es zumindest eine grundsätzliche Einigkeit darüber gibt, dass die Regierung und die Interessen der eigenen Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen sollte. Doch das Gegenteil ist der Fall. Während die Bürger kämpfen, um ihre Rechnungen zu bezahlen, während unser Bildungssystem kollabiert und unsere Straßen unsicherer werden, beschäftigt sich ein Großteil der Abgeordneten mit Nebensächlichkeiten und absurden Projekten. Es gibt eine erschreckende Distanz zwischen den Entscheidern und jenen, die die Konsequenzen dieser Entscheidungen tragen müssen. Ich habe in diesen ersten Wochen vor allem eines gelernt: Die politische Klasse dieses Landes fürchtet nichts mehr als eine echte Opposition. Und genau das motiviert mich, noch härter zu arbeiten.
Schwaighofer: Die Arbeit im Parlament ist eine große Verantwortung – die Abläufe sind komplex und es braucht Zeit, sich in die Strukturen einzuarbeiten. In den ersten Monaten habe ich schnell gemerkt, dass die politische Realität oft anders aussieht, als sie in den Medien dargestellt wird. Das zeigt sich vor allem in den Debatten: Während wir als FPÖ konsequent die Interessen der österreichischen Bevölkerung vertreten, sind andere Parteien vor allem damit beschäftigt, sich gegenseitig politisch korrekt zu überbieten und unserem Land nachhaltig zu schaden. Gegen diese etablierte und oft weltfremde Politik anzukämpfen und dem Volk Gehör zu verschaffen, ist mein größtes Anliegen.
Litzke: Die ersten Wochen im Nationalrat waren aus meiner Sicht vor allem eines: stürmisch. Einerseits aufgrund der chaotischen Regierungsbildung und der damit einhergehenden Unsicherheit der letzten Wochen und Monate und andererseits, weil natürlich der parlamentarische Alltag eine völlig neue Erfahrung für mich darstellt. Die größte Herausforderung liegt aber definitiv noch vor mir: die erste Rede im Nationalrat.
Wie sehen Sie die Rolle der Jugend in der österreichischen Politik und welche Maßnahmen halten Sie für notwendig, um das politische Interesse und Engagement junger Menschen zu fördern?
Weinzierl: Die Jugend ist der Schlüssel zur Zukunft unseres Landes – und genau deshalb wird sie systematisch umerzogen. Man versucht, junge Menschen zu braven Konsumenten und Trägern globalistischer Ideologie zu machen. Nationale Identität wird als überholt dargestellt, Heimatliebe als gefährlich, Patriotismus als Makel.
Gleichzeitig sehen junge Menschen, dass ihr Land ausverkauft wird. Sie sehen, dass die Politik nicht in ihrem Interesse handelt. Sie erleben täglich die Folgen einer gescheiterten Migrationspolitik, eines verrotteten Bildungssystems und einer Wirtschaftspolitik, die ihnen jede Zukunftsperspektive nimmt. Wir brauchen daher dringend eine Re-Politisierung der Jugend – aber nicht im Sinne der herrschenden linken Narrative, sondern als Rückbesinnung auf „das Eigene“, auf das Bewusstsein für Nation und Gemeinschaft. Ich sehe hierin eine der großen Aufgabe für patriotische Bewegungen und unsere Partei.
Schwaighofer: Die Jugend ist die Zukunft unseres Landes und ihre Stimme muss in der Politik mehr Gehör finden. Durch die jahrzehntelange verfehlte Politik der Systemparteien empfinden viele Jugendliche Politik als abgehoben und fern von ihren Alltagssorgen. Deshalb brauchen wir Politiker, die nah bei den Menschen sind und Themen wie leistbares Wohnen, Sicherheit auf unseren Straßen und den Erhalt unserer Identität in den Vordergrund stellen – genau das macht die FPÖ.
Vor allem junge Menschen verdienen eine Politik, die sich ihrer realen Probleme annimmt, anstatt sie mit leeren Versprechungen abzuspeisen. Wir als FPÖ setzen uns dafür ein, dass die Jugend wieder lernt, kritisch zu denken und nicht einfach linke Phrasen zu übernehmen. Wir brauchen mehr patriotische Jugendarbeit, damit junge Menschen stolz auf ihr Land sind und sich aktiv für seine Zukunft einsetzen – für ein Österreich, das ihre Interessen und Werte in den Mittelpunkt stellt.
Litzke: Die Jugend ist in der Politik leider deutlich unterrepräsentiert, das veranschaulicht auch die aktuelle Zusammensetzung des Nationalrats. Die Jugend fühlt sich vermehrt nicht gehört und nicht verstanden seitens der Politik – und das aus meiner Sicht völlig zurecht. Mein Motto ist „Jugend voran“ – in der Freiheitlichen Partei haben wir hier mit drei jungen Abgeordneten eine Vorreiterrolle im Parlament übernommen. Hier gilt es gerade über Social Media den direkten Kontakt zur Jugend zu suchen und aufzuzeigen, welchen Einfluss die Politik auf jeden Einzelnen hat. Es ist unsere Aufgabe als Politiker, die Sorgen und Ängste junger Menschen ernst zu nehmen und darauf Antworten zu finden.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die sich für Politik und die Arbeit in Parlamenten interessieren, sich aber gleichzeitig nicht zutrauen, ein politisches Amt auszuüben?
Weinzierl: Ich kann eines sagen: Politik ist nichts für Zauderer! Wer heute denkt, er sei nicht erfahren genug, nicht kompetent genug oder nicht gebildet genug, der sollte sich einmal ansehen, von wem unser Land derzeit regiert wird. Es sind nicht die Klügsten, die uns anführen. Nicht die Besten. Nicht die Fähigsten. Es sind diejenigen, die sich jahrzehntelang durch ein kaputtes System nach oben gewunden haben. Die meisten von ihnen haben keine Ahnung. Wichtig ist vor allem eines: Sich nicht von der moralischen Erpressung dieser Scheinriesen einschüchtern zu lassen. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir eine mutige, neue Generation, die bereit ist, gegen den Strom zu schwimmen. Mein Rat an jeden jungen rechten Menschen: Wartet nicht auf Erlaubnis! Sucht euch Gleichgesinnte, organisiert euch, mischt euch ein. Die Zukunft gehört denen, die den Mut haben, sie zu ergreifen.
Schwaighofer: Jungen Menschen würde ich sagen: Traut euch, eure Stimme zu erheben, denn Politik lebt von Menschen, die etwas verändern wollen. Fangt klein an, zum Beispiel in einer Jugendorganisation wie unserer Freiheitlichen Jugend, wo ihr eure Ideen einbringen und euch ausprobieren könnt. Lasst euch nicht von Selbstzweifeln oder dem Spott der etablierten Eliten entmutigen. Wichtig ist, dass ihr für eure Überzeugungen einsteht und den Mut habt, für jene zu sprechen, die sonst nicht gehört werden. Authentizität und Bürgernähe zählen mehr als rhetorisches Talent. Wenn ihr für ein starkes, selbstbestimmtes Österreich brennt, dann gehört ihr in die Politik – wir brauchen euch dort!
Litzke: Es gibt auch abseits der klassischen Parteipolitik viele Möglichkeiten politisch aktiv zu sein, sei es im aktivistischen Vorfeld, in der freiheitlichen Jugend oder bei der örtlichen Schüler- oder Studentenverbindung. Daneben benötigt der parlamentarische Betrieb auch gut ausgebildete Mitarbeiter, die im Hintergrund wirken und den Erfolg der Partei maßgeblich unterstützen. Deshalb ist mein Aufruf: Engagiert euch in lokalen Strukturen, setzt euch mit aller Kraft für jene Werte ein, die euch wichtig sind und bildet euch stets weiter.
Die jungen Abgeordneten Weinzierl, Schwaighofer und Litzke wurden kürzlich zu Sprechern für bestimmte Bereiche gewählt. Weinzierl ist zuständig für Jugendfragen, Schwaighofer ist Sprecher für Linksextremismus und Litzke ist Sprecher für Studentenfragen. Auch dazu hat FREILICH ihnen spezifische Fragen gestellt.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele junge Menschen das Vertrauen in politische Institutionen verlieren. Woran liegt das Ihrer Meinung nach, und wie kann die Politik diesem Trend entgegenwirken?
Weinzierl: Vertrauen verliert man nicht einfach so – es wird einem genommen. Durch leere Versprechen, durch taktische Spielchen, durch Entscheidungen, die am Interesse Österreichs vorbeigehen. Von einer politischen Elite, die Identität, Heimat und Werte gegen Beliebigkeit eingetauscht hat. Warum sollte man diesem System vertrauen? Wenn die eigenen Interessen hintangestellt werden, wenn man sich im eigenen Land fremd fühlt, wenn politische Entscheidungen mehr den Schlagzeilen als dem Volk dienen?
Wer Vertrauen zurückgewinnen will, muss sich klar positionieren: Für unser Land, für unsere Kultur, für unsere Zukunft. Politik muss wieder ein klares Wir-Gefühl schaffen – ein Wir, das schützt, erhält und für die eintritt, die hierhergehören. Deshalb sind wir die einzige Kraft, die dieses Vertrauen zurückholen kann – weil wir nicht Teil des Systems sind, das es zerstört hat, sondern die Alternative, die es überwinden wird.
Welche Reformen im Bildungsbereich halten Sie für notwendig, um den Bedürfnissen der Jugend gerecht zu werden und sie optimal auf die Zukunft vorzubereiten?
Weinzierl: Unser Bildungssystem muss sich von Experimenten verabschieden und zu seinen eigentlichen Aufgaben zurückkehren: Wissen vermitteln, Leistung fördern, Disziplin einfordern. Wir brauchen eine Stärkung der klassischen Bildung: Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte – das sind die Grundlagen, auf denen jede Gesellschaft aufbaut. Gleichzeitig müssen wir weg von einer Bildungspolitik, die nach egalitaritischen Wunschvorstellungen konstruiert wird. Und vor allem braucht es mehr Sportunterricht. Gerade männliche Schüler leiden unter körperlichen Unausgewogenheit.
Vor allem Wien hat mit einer großen Zahl an Schülern zu kämpfen, die aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht dem Unterricht folgen können. Was wäre Ihrer Meinung nach die beste Art, dieser Herausforderung zu begegnen?
Weinzierl: Die schnellstmögliche Beherrschung der deutschen Sprache durch jeden Zuwanderer ist der Schlüssel zu Assimilation, sowie notwendige Grundbedingung dafür, unser Volk und seine Kultur vor Schaden durch Migration zu bewahren. Wenn Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen in den regulären Unterricht integriert werden, leidet darunter die Unterrichtsqualität für die gesamte Klasse.
Eine konsequentere Trennung in Regel- und Deutschförderklassen würde sicherstellen, dass Sprachdefizite nicht auf Kosten heimischer Schulkinder aufgearbeitet werden. Eine allgemeine Deutschpflicht an allen Schulen würde dafür sorgen, dass Absonderung und Gruppenbildung durch migrantische Schüler, die unter sich bleiben, sich separieren und von Österreichern abgrenzen, erschwert wird.
Soziale Medien sind in der heutigen Zeit nicht mehr aus der Kommunikation wegzudenken. Welche Strategie wollen Sie künftig verfolgen, um mit der Jugend in Kontakt zu treten bzw. diese besser zu erreichen und damit ihr Interesse für Politik bzw. das Vertrauen in diese wieder zu stärken?
Weinzierl: Die Jugend von heute informiert sich anders als frühere Generationen – schneller, direkter und hauptsächlich über Soziale Medien. Das verändert die Kommunikation – und gibt uns als Oppositionelle neue Möglichkeiten.
Wir setzen auf kurze, prägnante Videos, die ohne Umwege sagen, worum es geht. Kein leeres Gerede, keine ausweichenden Antworten – sondern Botschaften, die ankommen. Vertrauen entsteht nicht durch Phrasen, sondern durch Klarheit. Deshalb zeigen wir Haltung, benennen Probleme klar und bieten Lösungen, die nicht nur für heute, sondern für die Zukunft tragfähig sind.
In der medialen Berichterstattung ist oft von Rechtsextremismus oder religiösem Extremismus die Rede, Linksextremismus hingegen bleibt oft unerwähnt. Besonders die Vorgänge rund um die Hammerbande in Deutschland aber auch um den jüngsten mutmaßlich linksextremen Angriff auf einen Besucher des Akademikerballs in Graz zeigen, dass die linksextreme Gefahr real ist. Wie schätzen Sie die aktuelle Bedrohung durch Linksextremismus in Österreich ein?
Schwaighofer: Es ist offensichtlich, dass der Linksextremismus in der öffentlichen Diskussion verharmlost oder gar ignoriert wird. Während wir Freiheitlichen ständig unter Generalverdacht gestellt werden, ist bei linksextremen Gewalttaten eine auffallende Zurückhaltung in der medialen Berichterstattung und bei den Altparteien festzustellen. Die jüngsten Ereignisse, sei es die Hammerbande in Deutschland oder der feige Angriff auf einen Akademikerballbesucher in Graz, zeigen, dass linksextreme Gewalt ein ernstes Problem darstellt. Die Bedrohung geht längst nicht mehr nur von Randgruppen aus – auch in der so genannten „Zivilgesellschaft“ gibt es Verflechtungen mit linksextremen Strukturen.
Welche Strategien und Maßnahmen sind Ihrer Meinung nach nötig, um der Verbreitung linksextremistischer Ideologien entgegenzuwirken?
Schwaighofer: Wir brauchen endlich eine ehrliche Debatte über Linksextremismus und klare Maßnahmen dagegen. Dazu gehören das Verbot gewaltbereiter linksextremer Gruppen, die Streichung von Fördergeldern für Vereine, die mit Linksextremen kooperieren, und die konsequente strafrechtliche Verfolgung linksextremer Gewalttäter. Gleichzeitig müssen die Medien und das Bildungssystem entideologisiert werden – zu viele Lehrer und Journalisten verbreiten linke Narrative und fördern damit indirekt extremistische Tendenzen.
Im jüngst vorgestellten Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und NEOS kommt der Begriff „Linksextremismus“ nur unter dem Punkt „Nationaler Aktionsplan gegen Hate Crime“ vor. Demnach soll es eine wissenschaftliche Erhebung und Erstellung zielgruppenspezifischer Maßnahmen geben, um etwa negative Entwicklungen zu Antisemitismus im rechts-, linksextremen und islamistischen Milieu einzudämmen. Wie beurteilen Sie, dass das Phänomen Linksextremismus im Programm der neuen Regierung doch nur sehr kurz zu kommen scheint?
Schwaighofer: Es überrascht nicht, dass die neue Regierung das Problem des Linksextremismus unter den Teppich kehrt. Der Begriff taucht im Regierungsprogramm wohl nur auf, weil man ein Alibi brauchte. In der Praxis wird sich aber nichts ändern: Während man patriotische Gruppen und Meinungen kriminalisiert, lässt man Linksextremisten gewähren. Das ist gefährlich und zeigt einmal mehr, dass es in Österreich eine politische Schlagseite gibt, die wir als FPÖ konsequent aufzeigen müssen.
Welche sind Ihrer Meinung nach die größten aktuellen Herausforderungen für Studenten in Österreich, und was denken Sie, wie man diese am nachhaltigsten lösen könnte?
Litzke: Das größte Thema ist sicher die finanzielle Belastung, denn da kommen einige Faktoren zusammen, beispielsweise die hohen Mieten, Ausgaben für Bücher und Skripten oder auch öffentliche Verkehrsmittel. Hier braucht es einerseits finanzielle Entlastungen (zum Beispiel durch den Ausbau von leistbaren Studentenwohnheimen oder Einführung eines ganzjährigen, kostengünstigen Studententickets) und andererseits auch Förderungen seitens des Staates. Aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten müssen immer mehr Studenten neben dem Studium arbeiten und deshalb braucht es hier mehr Flexibilität und weniger Anwesenheitspflichten im Studium.
Anstatt den ÖH-Beitrag im Interesse der Studenten einzusetzen, werden linksextreme Umtriebe auf der Universität finanziert. Daher braucht es hier einerseits ein Opt-out aus der Pflichtmitgliedschaft in der ÖH und andererseits die Abschaffung des allgemeinpolitischen Mandats.
Sie haben vor einiger Zeit die Wichtigkeit der Lehre betont und kritisiert, dass das Studium oft bevorzugt wird. Sehen Sie das immer noch so? Wenn ja, welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um die Attraktivität der Lehre zu steigern und welche Rolle sollten Universitäten dabei spielen?
Litzke: Dazu bekenne ich mich klar. Wir sehen, dass wir im Bereich der Lehrberufe, insbesondere bei den Handwerksberufen, einen eklatanten Fachkräftemangel haben und auf der anderen Seite die Absolventenzahlen von Studiengängen massiv ansteigen. Der Grund hierfür liegt vor allem darin, dass Lehrberufe oftmals schlechter bezahlt werden und die Karriereaussichten ohne Studium vermeintlich geringer sind. Hier gilt es gemeinsam mit den Betrieben die Lehrberufe zu stärken und Perspektiven für junge Menschen zu schaffen. Die Vorarlberger Freiheitlichen fordern dazu beispielsweise einen Lehrlingsbonus, um die Einkommen von Lehrlingen zu stärken und damit den Lehrberuf wieder attraktiv zu machen.
Gleichzeitig müssen wir in unserem Bildungssystem und im speziellen auch an den Hochschulen die Qualität der Lehre verbessern und die Nivellierung des Niveaus nach unten stoppen. Eine Matura oder ein Hochschulstudium muss auch wieder einen Wert haben und eine Herausforderung sein – das ist in den vergangenen Jahren leider völlig verloren gegangen.
Laut dem Programm der neuen Regierung soll die „hybride Lehre“ ausgebaut werden. Was halten Sie von diesem Ausbildungskonzept?
Litzke: Den Ausbau der hybriden Lehre begrüße ich grundsätzlich mit gewissen Einschränkungen. Meine Erfahrung mit der Distanzlehre war sehr positiv, wobei das von Hochschule zu Hochschule differenziert zu betrachten ist – jede Hochschule hat hier im Rahmen der Autonomie eigene Systeme und Modelle, die natürlich auch unterschiedlich gut funktionieren. Man muss weiters auch berücksichtigen, dass es unter den Studenten unterschiedliche Präferenzen gibt. Deshalb: Ja, zum Ausbau der hybriden Lehre – allerdings unter der Prämisse, dass weiterhin auch ein Angebot im Hörsaal besteht.
Vielen Dank Ihnen dreien für das Gespräch!
Maximilian Weinzierl ist Bundesobmann des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ) und seit Oktober Nationalratsabgeordneter. Seit kurzem ist er auch Jugendsprecher der FPÖ.
Sebastian Schwaighofer ist mit 25 Jahren der jüngste Abgeordnete und sitzt seit der letzten Nationalratswahl für die FPÖ im Parlament. Dort ist er auch als Sprecher für den Bereich Linksextremismus zuständig.
Manuel Litzke studierte Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien und ist ebenfalls seit der letzten Nationalratswahl für die FPÖ neu im Parlament. Er ist dort Sprecher für Studentenangelegenheiten.