Schweden: Polnische Kinder in Pflegefamilien gesteckt und Muttersprache verboten?

Der Fall der polnischen Familie Klaman, deren vier Töchter von den schwedischen Behörden bei Pflegeeltern untergebracht wurden, führt zu diplomatischen Spannungen zwischen Polen und Schweden.

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Schweden: Polnische Kinder in Pflegefamilien gesteckt und Muttersprache verboten?

In einem umstrittenen Schritt forderten die schwedischen Behörden die Eltern auf, auch ihre drei jüngeren Kinder herauszugeben.

© IMAGO / Pond5 Images

Stockholm/Warschau. – Der Fall einer polnischen Familie, deren vier Töchter von schwedischen Sozialbehörden bei Pflegeeltern untergebracht wurden, hat in Polen zu diplomatischen Spannungen geführt. Remix News und das polnische Institut Ordo Iuris berichteten darüber. Die Eltern, Ewa und Robert Klaman, lebten neun Jahre in Schweden, bevor sie im Februar nach Polen zurückkehrten. Zuvor hatte die älteste Tochter in der Schule von psychischen Misshandlungen durch die Eltern berichtet, woraufhin das schwedische Jugendamt das Mädchen in Obhut nahm. In einem umstrittenen Schritt forderten die Behörden die Eltern auf, auch ihre drei jüngeren Kinder herauszugeben, was diese jedoch ablehnten und nach Polen zurückkehrten.

Trotz der Rückkehr der Familie nach Polen und ohne dass ein schwedisches Gericht eine endgültige Entscheidung getroffen hatte, ordnete das polnische Bezirksgericht in Nysa (Neisse) auf Druck der schwedischen Seite die Rückführung der Kinder nach Schweden an. Dort wurden sie auf drei verschiedene Pflegefamilien verteilt, wo ihnen Berichten zufolge verboten wurde, ihre Muttersprache Polnisch zu sprechen.

Diplomatische Spannungen wachsen

Der Fall erregte in Polen großes Aufsehen, zumal die polnische Justiz keine Maßnahmen zur Rückführung der Kinder ergriff. Das Justizministerium verwies auf die alleinige Zuständigkeit Schwedens und stieß damit auf heftige Kritik.

Der polnische Außenminister Radosław Sikorski betonte hingegen, dass der Fall eine grenzüberschreitende Dimension habe und die Zusammenarbeit mit dem Justizministerium entscheidend sei. Das Ministerium erklärte seine Bereitschaft, die Familie zu unterstützen und forderte von den schwedischen Behörden Aufklärung, insbesondere über die Kommunikationseinschränkungen der Kinder und die Entscheidung, sie getrennt unterzubringen.

Das Institut Ordo Iuris, das die Familie rechtlich vertritt, hat eine Petition an die Regierungschefs von Polen und Schweden gerichtet, in der die Rückführung der Kinder oder zumindest ihre Unterbringung bei Verwandten in Polen gefordert wird. Die Anwälte des Instituts berufen sich dabei auf internationale Konventionen, die das Recht der Kinder auf ein familiäres Umfeld und Schutz vor staatlichen Eingriffen garantieren sollen. Sie kritisieren scharf, dass die schwedischen Behörden diese Grundsätze ignorieren und die polnischen Institutionen untätig bleiben.

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