Inflation in Österreich weit über EU-Schnitt

Österreich hat eine der höchsten Inflationsraten im Euroraum. Preistreiber sind vor allem Haushaltsenergie, Tourismus und Nahrungsmittel.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Inflation in Österreich weit über EU-Schnitt

Österreich verzeichnet das zweite Jahr in Folge eine enorme Teuerung.

© IMAGO / SEPA.Media

Wien. – Die Inflation in Österreich blieb auch im Jahr 2023 mit 7,8 Prozent auf einem sehr hohen Niveau. Allerdings lag der Wert um 0,8 Prozentpunkte niedriger als 2022, als er bei 8,6 Prozent gelegen war. 7,8 Prozent sind aber rund viermal so hoch wie der EZB-Zielwert von zwei Prozent, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Allein für Dezember meldete die Statistikbehörde einen Anstieg der Inflation im Jahresvergleich auf 5,6 Prozent, nach 5,3 Prozent im Dezember 2022.

Strom, Tourismus und Nahrungsmittel als Preistreiber

„Der Rückgang der Inflation fiel 2023 in den meisten anderen Ländern im Euroraum kräftiger aus“, strich Behördenchef Tobias Thomas am Mittwoch in einer Aussendung hervor. „Mehr als die Hälfte der Inflation des Jahres 2023 ist auf starke Preisanstiege in der Gastronomie, bei Nahrungsmitteln, der Haushaltsenergie und der Wohnungsinstandhaltung zurückzuführen.“ Preisdämpfend hätten sich im Gesamtjahr die gesunkenen Treibstoffpreise ausgewirkt. Allerdings führten diese im Dezember 2023 gegenüber 2022 wieder zu einem Anstieg.

„Die Teuerung macht sich über die gesamte Bandbreite des Warenkorbs bemerkbar“, sagt Ingolf Böttcher, Chef-Volkswirt der Statistik Austria. Die Wohnkosten wirkten 2023 besonders preistreibend. Der Preisauftrieb lag 2023 in den drei einflussreichsten Gruppen „Wohnen, Wasser, Energie“, „Restaurants und Hotels“ und „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ sogar bei über elf Prozent. Der Verkehr, der 2022 noch zu den größten Preistreibern zählte, fiel 2023 mit einem Preisanstieg von 1,7 Prozent weniger stark ins Gewicht. Auch die Preise für Haushaltsenergie stiegen 2023 deutlich weniger als 2022.

Nur wenige Länder mit noch höherer Inflationsrate

Die Teuerung war in Österreich weiterhin deutlich höher als in den anderen Euro-Ländern: Der harmonisierte Verbraucherpreisindex, der solche Vergleiche ermöglicht, lag in Österreich bei 7,7 Prozent, im Euro-Durchschnitt bei 5,4 Prozent. „Es gab demnach nur wenige Länder, die eine höhere Inflationsrate im Jahr 2023 aufwiesen“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Thomas und verwies auf Kroatien, die baltischen Staaten und die Slowakei. Deutlich niedriger sei die Teuerung etwa in Spanien mit 3,4 Prozent, Luxemburg mit 2,9 Prozent und Belgien mit 2,3 Prozent. Den Unterschied machten vor allem die Ausgaben für Haushaltsenergie, Miete, Betriebskosten und Instandhaltung aus.

Für FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl ist klar, wer die Schuld an der extremen Teuerung trägt: „Die Zerstörung des über Jahrzehnte hart erarbeiteten Wohlstands, eine Massenverarmung bis tief in den Mittelstand hinein und die Zertrümmerung der sozialen Sicherheit sind das Programm dieser schwarz-grünen Bundesregierung in politischer Tateinheit mit den beiden Scheinoppositionsparteien, unter dem die Österreicher leiden müssen“, erklärte er in einer Aussendung. Dass die Österreicher im Vorjahr unter einer weit höheren Teuerung zu leiden hatten als die Bürger der meisten anderen Euroländern, ist für Kickl „der in Zahlen gegossene Beweis dafür, dass diese extreme Kostenlawine durch eine völlig falsche Regierungspolitik hausgemacht“ sei. Die Wurzeln dieser extremen Teuerung lägen im „Corona-Zwangsregime“, in dem die Wirtschaft mit willkürlichen Lockdowns und Betriebsschließungen abgewürgt worden sei, im „EU-hörigen Mitziehen beim Sanktionsregime“, das zu einer Energiepreisexplosion geführt habe, und in der „klimakommunistischen Belastungspolitik“, mit der die Regierung mit der „CO2-Strafsteuer“ und anderen „rein ideologiegetriebenen Unsinnigkeiten“ den Menschen tief ins Portemonnaie greife.

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!