Studie zeigt: 300.000 Firmen in Deutschland von Insolvenz bedroht

Für die aktuelle Analyse wurden knapp drei Millionen Unternehmen in Deutschland untersucht und über 300.000 Unternehmen als finanzschwach eingestuft.

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Studie zeigt: 300.000 Firmen in Deutschland von Insolvenz bedroht

Betroffen sind vor allem Unternehmen aus den Bereichen Gastronomie, Bau, Transport und Logistik.

© IMAGO / Hans Blossey

Berlin. – Eine Studie des Informationsdienstleisters CRIF bringt beunruhigende Ergebnisse: Rund 300.000 Unternehmen in Deutschland haben ein erhöhtes Insolvenzrisiko. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen, wie die Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) berichten. Für die aktuelle Analyse hat der Informationsdienstleister CRIF knapp drei Millionen Unternehmen in Deutschland untersucht. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage nach der Finanzkraft und der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Dazu analysierte der Informationsdienstleister die Bilanzen der Unternehmen, die Gewinn- und Verlustrechnungen, aktuelle Umsatzzahlen sowie gerichtliche Negativmerkmale. Im Ergebnis hat sich die Zahl der Unternehmen mit schwacher Bonität im Vergleich zum Vorjahr um weitere 1,4 Prozent erhöht. Damit sind 305.667 Unternehmen als finanzschwach einzustufen, das sind mehr als zehn Prozent der untersuchten Unternehmen. In diesen Unternehmen sind insgesamt 1,92 Millionen Menschen beschäftigt.

Rund 20.000 Insolvenzen befürchtet

Nach Schätzungen des Informationsdienstleisters CRIF werden im kommenden Jahr rund 20.000 Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Seit 1999 liegt der Durchschnitt der Unternehmensinsolvenzen bei knapp 26.000 pro Jahr, wobei das Vorjahr mit 39.320 Insolvenzen einen Negativrekord darstellte. Hinzu kämen aber auch reine Geschäftsaufgaben, denn für manche Unternehmen ist die wirtschaftliche Lage so schlecht, dass sie keine Zukunft mehr sehen und ihr Geschäft schon vor der Insolvenz aufgeben. Dennoch will der Geschäftsführer von CRIF-Deutschland, Frank Schlein, noch nicht von einer „Insolvenzwelle“ sprechen, vielmehr sei jetzt eine Rückkehr zur Normalität zu beobachten, nachdem die Politik in den vergangenen Jahren mit milliardenschweren Förder- und Unterstützungsprogrammen die Konjunktur gestützt habe.

Vor allem kleine Unternehmen bedroht

Die aktuellen Untersuchungen bestätigen allerdings auch den seit Jahren zu beobachtenden Trend, dass vor allem kleine Unternehmen in Deutschland von Insolvenz bedroht sind. So hatten 81 Prozent der Unternehmen, die in diesem Jahr Insolvenz angemeldet haben, nicht mehr als fünf Beschäftigte. Bei Unternehmen mit 51 und mehr Beschäftigten waren es nur noch 3,3 Prozent. Gefährdete Branchen waren vor allem das Baugewerbe, die Gastronomie, die Logistik und das Transportgewerbe. Als Gründe für die anhaltend hohe Zahl an Insolvenzen werden zu hohe Energiekosten, Probleme in der Lieferkette, geopolitische Unsicherheiten und eine hohe Inflation genannt. Zudem belasten steigende Produktionskosten, hohe Zinsen und höhere Personalkosten die Unternehmen, erklärt Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF in Deutschland.

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