70. „Emmy“-Verleihung: ZDF wünscht sich weniger Weiße
Gestern Nacht wurde zum 70. Mal der populärste US-amerikanische Fernsehpreis vergeben. Die Fantasyserie „Game Of Thrones“ räumte abermals einen Preis ab und das deutsche ZDF wünscht sich mehr politische Botschaften.
Selbstverständlich ging es bei der diesjährigen Preisverleihung für die besten Fernsehserien wie gewohnt auch um Politik. Schon seit langem dient die US-Unterhaltungsindustrie als Vermittler von politischen Botschaften.
So wurde vor der Verleihung gefeiert, dass sich unter den nominierten Künstlern diesmal mehr schwarze und asiatische Schauspieler befinden als die Jahre zuvor. Diesen Trend setzt die Fernsehindustrie schon seit längerem um und castet nach diesem Prinzip auch ihre Besetzung. Die #metooo-Bewegung war ebenfalls ein Thema der diesjährigen Verleihung.
ZDF wünscht sich weniger Weiße
Dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ZDF ist das politische Bekenntnis jedoch nicht ausreichend. In dem Artikel zu der Preisverleihung wird seitens des ZDF beklagt, dass die großen politischen Seitenhiebe gegen den US-Präsidenten Donald Trump ausblieben. Zudem hätte sich das ZDF mehr Diversität bei den Preisträgern gewünscht, so heißt es: „Es siegten alte – und vorwiegend weiße – Bekannte.“
Klassisches Fernsehen wird abgelöst
Ein weiterer Trend, der sich bei der Preisverleihung abzeichnet, ist das Anwachsen der Online-Streaming-Plattformen. So überholte Netflix den großen amerikanischen Fernsehsender HBO hinsichtlich ihrer Nominierungen erstmals. Auch wenn im Endeffekt beide gleich viele Auszeichnungen erhielten, ist Netflix nach wie vor auf dem Weg nach ganz oben.
Game Of Thrones dominiert
Die Fantasyreihe „Game of Thrones“ dominiert nach wie vor den Serienmarkt und durfte sich abermals über eine Auszeichnung freuen. Zum dritten Mal erhielt sie die Auszeichnung „Beste Dramaserie“. Überraschend und mehrfach preisgekrönt wurde die neue Serie von Amazon Video „The Marvelous Mrs. Maisel“. Die vollständige Liste der Auszeichnungen finden Sie hier.