Freilich #32: Süchtig nach dem Kick

97 Prozent der Berliner Sechstklässler scheitern am Gymnasiumstest

Ein kürzlich in Berlin durchgeführter Test für Gymnasiasten zeigt besorgniserregende Ergebnisse. Von knapp 2.000 getesteten Sechstklässlern haben nur 2,6 Prozent den Test bestanden.

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97 Prozent der Berliner Sechstklässler scheitern am Gymnasiumstest

Nur ein minimaler Prozentsatz der in Berlin getesteten Schüler hat den Bildungstest bestanden. (Symbolbild)

© IMAGO / Rainer Weisflog

Berlin. – Die Ergebnisse eines kürzlich durchgeführten Bildungstests für Berliner Sechstklässler, die nach Abschluss der Grundschulzeit keine Gymnasialempfehlung erhalten hatten, aber an einem Probetag am Gymnasium teilgenommen hatten, sind alarmierend. Von 1.937 getesteten Schülern mit einem Notendurchschnitt von 2,2 oder schlechter haben nur 2,6 Prozent den Test bestanden, wie die Welt berichtet.

Testaufbau und Aufgabenstellungen

Der Test bestand aus drei Teilen: Mathematik, Deutsch und einem Teamkompetenztest. Der Deutschteil, der innerhalb von 45 Minuten zu bearbeiten war, gliederte sich in verschiedene Aufgabenbereiche. Zwölf Minuten waren dem Leseverstehen und dem Umgang mit Texten gewidmet, zehn Minuten den sprachlichen Aufgaben und 23 Minuten dem Verfassen von Texten. Die Aufgaben umfassten unter anderem das Erkennen von Rechtschreibfehlern in vorgegebenen Sätzen wie „Der Wolf lept in einem Rudel“, „Füchse wohnen sowohl in Weldern als auch in Städten“ oder „Das langsame krabbeln von Faultieren auf dem Boden wirkt ungeschickt“.

Ein anderes Beispiel war die Aufgabe, einen „informativen Sachtext“ über den Eisbären zu schreiben, wobei nur ein Steckbrief des Tieres zur Verfügung stand. Die Schüler mussten außerdem fünf vorgegebene Sätze grammatikalisch umstrukturieren und drei kurze Sätze in verschiedene Zeitformen umwandeln.

Mathematikaufgaben im Test

Im Fach Mathematik mussten die Schüler unter anderem Brüche auf einem Zahlenstrahl anordnen. Weitere Aufgaben waren das Erkennen von Würfelnetzen und das Lösen einer Textaufgabe zur Frage, ob ein Würfel ein Quader ist. Außerdem mussten die Schüler Zufallsfragen zur Wahrscheinlichkeit beantworten, die Fläche eines Schwimmbeckens berechnen und ein Diagramm auswerten. Die Besucherzahlen der Berliner Schwimmbäder mussten aus einer Tabelle richtig gelesen und auf die Million gerundet werden.

Teamfähigkeit und Problemlösungsfähigkeiten im Test

Der dritte Teil des Tests mit dem Titel „Spiel mit Murmeln“ prüfte fächerübergreifende Kompetenzen wie selbstständiges Arbeiten und Teamfähigkeit. Die Schüler mussten das Ergebnis eines Murmelspiels anhand einer Zeichnung beurteilen und entscheiden, welche Kugel gewonnen hatte. Sie sollten ihre Entscheidung in klaren Sätzen formulieren und in einer Gruppenarbeit ihre Ergebnisse mit denen ihrer Mitschüler vergleichen.

Nach der Veröffentlichung der ernüchternden Ergebnisse äußerte sich die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Sie erklärte, dass die Lernkompetenz der Schüler verbessert werden müsse und man nun gezielt den Förderbedarf analysieren werde. „Wir werden sehen, wo der größte Unterstützungsbedarf besteht und daraus auch ableiten, was wir zukünftig in den Grundschulen noch stärker in den Fokus nehmen müssen“, so Günther-Wünsch.

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