Ärztin verklagt Biontech: Droht jetzt eine Klagewelle?
In Hamburg klagt eine Ärztin gegen Biontech auf 150.000 Euro Schadenersatz wegen schwerer Nebenwirkungen nach der Coronaimpfung. Der Prozess könnte weitreichende Folgen für Impfstoffhersteller haben.
Hamburg. – In Hamburg wurde am vergangenen Montag eine Klage gegen den Impfstoffhersteller Biontech verhandelt, in der eine Ärztin Schadenersatz und Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 150.000 Euro fordert. Die Klägerin behauptet, die Coronaimpfung habe bei ihr zu erheblichen gesundheitlichen Schäden geführt, wie das Hamburger Abendblatt berichtete. Der Fall ist bundesweit einer der ersten seiner Art und könnte zu einer Klagewelle gegen Impfstoffhersteller führen.
„Nebenwirkungen bis zum Tod“
Die Klägerin, eine Ärztin, hatte sich als Mitarbeiterin des Gesundheitswesens aufgrund der „einrichtungsbezogenen Impfpflicht“ dreimal mit dem Impfstoff Comirnaty impfen lassen. Dabei traten nach ihren Angaben schwere Nebenwirkungen wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Schmerzen im Oberkörper und Schwellungen an den Extremitäten auf. Sie klagt deshalb auf Ersatz der „materiellen Schäden“ und verlangt Schmerzensgeld. Ihr Vorwurf: Der Impfstoff könne „erhebliche Nebenwirkungen bis zum Tod“ haben.
Biontech bestreitet, dass der Impfstoff die gesundheitlichen Probleme der Ärztin verursacht hat. Der Anwalt des Unternehmens argumentierte, der Impfstoff sei zugelassen worden, um vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen und nicht, um die Übertragung des Virus zu verhindern. Er betonte auch, dass eine Einigung oder ein Vergleich „nicht in Betracht“, was den langwierigen Charakter des Verfahrens unterstreicht. Der Prozess sollte ursprünglich im Juni 2023 beginnen, wurde aber wegen Befangenheitsanträgen und Einsprüchen mehrfach verschoben. Ein Urteil wird nun für den 15. November erwartet.
Klagewelle droht
Mittlerweile laufen auch in anderen Städten ähnliche Verfahren gegen Biontech und Astrazeneca. In einigen Fällen liegen bereits Urteile vor. Sollte die Ärztin mit ihrer Klage Erfolg haben, könnte dies weitreichende Folgen für die Impfstoffhersteller haben. Es ist zu befürchten, dass zahlreiche weitere Kläger, die sich durch die Impfung geschädigt fühlen, ebenfalls Schadensersatzansprüche geltend machen. Dies könnte eine Prozesswelle auslösen, die Hersteller wie Biontech, Moderna und Astrazeneca massiv belasten würde. Denn in Hamburg sind bisher in sieben Fällen Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens nach einer Coronaimpfung anerkannt worden, in 77 Fällen läuft nach Angaben des Versorgungsamtes der Stadt noch ein Widerspruchsverfahren. Und auch in anderen Bundesländern wurden zahlreiche Anträge anerkannt. In Niedersachsen etwa wurden 51 Impfschäden bewilligt.