Attentat auf Magnitz: Wirbel um angebliches Antifa-Bekennerschreiben

Am Mittwochabend tauchte auf der linksradikalen Online-Plattform Indymedia plötzlich ein vermeintliches Bekennerschreiben zur brutalen Attacke auf den Bremer AfD-Landessprecher Frank Magnitz auf. 
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Attentat auf Magnitz: Wirbel um angebliches Antifa-Bekennerschreiben

Symbolbild (Antifa-Demo 2012): Montecruz Foto via Flickr [CC BY-SA 2.0] (Bild zugeschnitten)

Am Mittwochabend tauchte auf der linksradikalen Online-Plattform Indymedia plötzlich ein vermeintliches Bekennerschreiben zur brutalen Attacke auf den Bremer AfD-Landessprecher Frank Magnitz auf. 

Bremen. – Auch drei Tage nach dem unfassbaren Angriff auf den Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz (AfD) dauert die Frage nach den Einzelheiten und Motiven an. Die Staatsanwaltschaft prüft nun die Authentizität eines Dokuments, welches kurzzeitig auf Indymedia auftauchte. Beim Urheber des Bekennerschreiben soll es sich um eine bislang unbekannte Gruppe namens „Antifaschistischer Frühling Bremen“ handeln. Am Donnerstagmorgen kursierte dies rege auf sozialen Medien.

Von „faschistischem Gedankengut befreien“

Dem Schreiben zufolge würde die mutmaßliche Antifa-Gruppe bekanntgeben, dass sie für den Angriff auf den patriotischen Politiker verantwortlich zeichne. Ziel des Angriffs sei demnach, diesen von seinem „faschistischen Gedankengut“ zu befreien. Magnitz pflege angeblich gute Kontakte in die „rechtsextreme und faschistische Szene“.  Deshalb dürfe dieser in Bremen und anderen Orten „keinen Fuß mehr fassen“ und gehörte „wie jeder andere Nazi mundtot gemacht“. Der Eintrag war nur für kurze Zeit online, ist aber weiterhin über ein Archivabbild abrufbar.

Die verwendeten Bezeichnungen gehören unabhängig ihres Wahrheitsgehalt zum typischen Sprachgebrauch in der linksextremen Szene, um politische Gegner zu diskreditieren. Obwohl der Duktus also den Eindruck einer authentischen Botschaft vermittelt, ist dessen Echtheit völlig unklar. Denn auf Indymedia kann theoretisch jeder User publizieren. Der Welt zufolge zweifeln insbesondere Sicherheitskreise erheblich an der Authentizität des Bekennerschreibens.

AfD-Magnitz aus Krankenhaus entlassen

Magnitz selbst konnte am Mittwoch auf eigene Verantwortung das Krankenhaus verlassen, muss sich aber weiterhin schonen. Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass der 66-Jährige Familienvater ohne Waffengewalt niedergestreckt wurde. Die schweren Verletzungen würden in diesem Fall von einem Sturzgeschehen infolge der hinterhältigen Attacke rühren. Auch aufgrund des brutalen Vorgehens bezeichnet Magnitz die Tat selbst weiterhin als „Mordanschlag“. Die Behörden gehen unabhängig des aufgetauchten Bekennerschreibens weiterhin von einem politischen Motiv aus.

Auch linke Akteure instrumentalisierten Tat

In der Nachbearbeitung zeigten sich Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien betroffen – mit unterschiedlicher Pietät. Einige unter ihnen, etwa der ehemalige Grünen-Chef Cem Özdemir, instrumentalisierten den Angriff nämlich, um sich entschieden von der AfD zu distanzieren. Auch andere Personen des öffentlichen Lebens, darunter mehrere Journalisten, verbanden ihre Betroffenheit mit einem Bekenntnis der eigenen Distanz zur patriotischen Partei.

Am Dienstag schockierte eine linke Journalistin in sozialen Medien, als sie den Fall zum Anlass nahm, um linksextreme Gewalttaten rechtzufertigen – Die Tagesstimme berichtete. Auf Indymedia fand sich – mit Postingdatum wenige Minuten nach dem angeblichen Bekennerschreiben – sogar ein Beitrag, welcher die Frage stellte, ob es sich bei dem Überfall auf Magnitz um „die richtige Tat zur richtigen Zeit“ handle.


Weiterlesen: 

Nach brutaler Attacke: Bremer AfD‐Chef Magnitz verlässt Krankenhaus (9.1.2019)

Nach Angriff: Magnitz (AfD) spricht von Mordanschlag (9.1.2019)

Magnitz-Attentat: Journalistin schockiert mit Billigung linksextremer Gewalt (8.1.2019)

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Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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