Bayern: Corona-Bußgeld für Tischtennis im Freien
250 Euro für Tischtennis spielen im Freien – das hielt das Gesundheitsamt im Allgäu für eine angemessenes Bußgeld für fünf Jugendliche.
Füssen. – Wieder einmal sorgt ein Fall von umstrittenen Corona-Bußgeldern für Aufsehen. Im März diesen Jahres trafen sich in Füssen im Allgäu fünf Jugendliche zum Tischtennis spielen im Freien und wurden dabei von der Polizei kontrolliert. Vor drei Wochen kamen dann die Briefe mit den Bußgeldbescheiden: 203,50 Euro pro Person, 175 Euro Strafe zuzüglich 28,50 für Gebühren und Auslagen. Ursprünglich wollte das Amt sogar 250 Euro als Bußgeld.
Einer der Betroffenen erklärte gegenüber der „Bild“: „Wir haben beim Spiel auf den Abstand geachtet, waren negativ getestet. Uns war nicht bewusst, dass kontaktloser Sport im Freien eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Als Schüler mit lediglich Taschengeld empfinden wir die rund 200 Euro als Bußgeld viel zu hoch.“ Er hatte sogar extra ein Entschuldigungsschreiben an das Gesundheitsamt geschickt und erklärt, dass sie sich bewusst im Freien verabredet hatten, um sich zu schützen. „Niemals wollte ich während einer gefährlichen Pandemie meine eigene Gesundheit oder die anderer Personen gefährden.“
Das sieht das Landratsamts Ostallgäu offenbar anders: „Bei Tischtennis-Rundlauf mit fünf Personen ist es nicht möglich, kontaktfrei zu spielen.“ Daher hält das Gesundheitsamt weiter an dem Bußgeld fest und reduzierte lediglich die Strafe von ursprünglich 250 auf nunmehr 175 Euro.