Bewährungsstrafen nach Kugelbomben-Anschlag auf AfD-Büro

Drei Männer hatten im vergangenen Jahr eine Kugelbombe mit mehr als einem Kilogramm Sprengstoff vor dem AfD-Büro in Döbeln gezündet. Döbeln. – Über ein Jahr nach dem Sprengstoffanschlag auf das AfD-Büro in Döbeln sind die Täter am Donnerstag zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt worden. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen die zwei Hauptangeklagten lauteten Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, versuchte Brandstiftung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Der dritte Beschuldigte stand wegen Beihilfe und Drogenbesitzes vor Gericht. Alle drei Angeklagten – die laut Aussage eines Zeugen vom Landeskriminalamt der linken Szene zuzurechnen seien – gestanden die Tat während des Prozesses und gaben sich reuig.
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Bewährungsstrafen nach Kugelbomben-Anschlag auf AfD-Büro

Symbolbild (CC0)

Drei Männer hatten im vergangenen Jahr eine Kugelbombe mit mehr als einem Kilogramm Sprengstoff vor dem AfD-Büro in Döbeln gezündet.
Döbeln. – Über ein Jahr nach dem Sprengstoffanschlag auf das AfD-Büro in Döbeln sind die Täter am Donnerstag zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt worden. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen die zwei Hauptangeklagten lauteten Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, versuchte Brandstiftung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Der dritte Beschuldigte stand wegen Beihilfe und Drogenbesitzes vor Gericht. Alle drei Angeklagten – die laut Aussage eines Zeugen vom Landeskriminalamt der linken Szene zuzurechnen seien – gestanden die Tat während des Prozesses und gaben sich reuig.

Alle Angeklagten gestanden die Tat

Laut Medienberichten wurde ein 30-Jähriger zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und elf Monaten verurteilt, ein 34 Jahre alter Mittäter zu 24 Monaten. Beide müssen zusätzlich 2.500 Euro an die Opferhilfe Sachsen in Chemnitz zahlen. Weiter wurde ein 51-Jähriger zu neun Monaten wegen Beihilfe sowie des Besitzes von Marihuana verurteilt. Er muss außerdem 1.000 Euro an das Blaue Kreuz Mittweida zahlen. Alle Freiheitsstrafen wurden auf drei Jahre Bewährung ausgesetzt.
Die drei Angeklagten hatten während der Verhandlung den Anschlag gestanden und erklärt, dass es ihnen leid tue. Man sei sich der Wucht der Explosion nicht bewusst gewesen, gaben die Männer vor Gericht zu Protokoll.

Kugelbombe aus Tschechien

Am Abend des 3. Januar 2019 hatten die drei Männer nach einem Skiausflug eine aus Tschechien mitgebrachte Kugelbombe mit mehr als einem Kilogramm Sprengstoff auf dem Fensterbrett des AfD-Büros in Döbeln gezündet. Die Explosion war so stark, dass die Fensterscheibe nach innen gedrückt und Teile des Inventars erheblich beschädigt wurden. Schaden gab es darüber hinaus an den vor dem Büro geparkten Fahrzeugen sowie an den Fenstern der gegenüberliegenden Wohnung. Der Sachschaden wurde auf insgesamt 16.000 beziffert.
Die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel, zeigte sich damals „tief schockiert“ von der Tat und sprach von einem „feige[n] Anschlag gegen die Demokratie“.

Politische Gewalt steigt

Die AfD ist in Sachsen besonders häufig das Ziel von politisch motivierten Straftaten gegen Politiker und Parteieinrichtungen.. Nach Angaben des Landeskriminalamtes gab es 2019 insgesamt 551 solcher Straftaten, 185 davon waren gegen die AfD gerichtet – drei mal so viele wie noch im Jahr zuvor.
Weiterlesen:
„Gewalt gegen Patrioten eskaliert: Bombenanschlag auf AfD-Büro in Döbeln“ (04.01.2019)

Über den Autor
Stefan Juritz

Stefan Juritz

Stefan Juritz wurde 1988 in Kärnten geboren und lebt in der Steiermark. In Graz studierte er Germanistik und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität. Seit 2022 ist er FREILICH-Chefredakteur.

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