Bildungssystem: Deutschlandhass ist Pflicht in Deutschland
In Deutschland bekommen Kinder schon früh zu spüren, dass Deutschsein nichts ist, worauf man stolz sein darf. Spätestens durch den Geschichtsunterricht an weiterführenden Schulen wird der Hass auf das eigene Land dann oftmals verfestigt. Doch wenn die Deutschen ihr eigenes Land nicht lieben, dann können sie es auch nicht von anderen verlangen, erklärt Simone Allié in ihrem Kommentar für FREILICH.
Das Fußballspiel Deutschland gegen die Türkei am vergangenen Samstag hat es gezeigt: Nicht nur Türken, sondern auch zahlreiche Deutschtürken buhten die deutschen Nationalspieler aus und trommelten für die Türkei. Die deutschen Nationalspieler und viele Beobachter waren schockiert. Hier zeigte sich, dass viele Deutschtürken, auch wenn sie schon lange hier leben, diesem Land ambivalent bis ablehnend gegenüberstehen.
Neben den Migranten, die Deutschland nicht zu mögen scheinen, gibt es aber auch viele Menschen deutscher Herkunft, die sich mit Deutschland schwer tun – ja sogar zugeben, Deutschland zu hassen. Selbst das Zeigen der Deutschlandfahne und das Singen der Nationalhymne wird immer mehr zum No-Go. Doch woran liegt es, dass neben vielen Migranten auch Deutsche ihre Ablehnung des eigenen Landes so offen zur Schau stellen – ja sogar zu einem Teil ihrer Identität machen?
Grimms Märchen sind böse
Schon früh bekommen Kinder in Deutschland zu spüren, dass Deutschsein nichts ist, worauf man stolz sein darf. Schon im Kindergarten wird deutschen Kindern bei jeder Gelegenheit vermittelt, dass sie vor allem auf die Bedürfnisse nichtdeutscher Kinder Rücksicht zu nehmen haben. Selbst die Vergabe von Kindergartenplätzen erfolgt inzwischen nach dem Prinzip: Nichtdeutsche zuerst! Schließlich müssen diese ja die hiesige Sprache lernen und zwar im Kindergarten, wo sonst? Deutsche oder europäische Traditionen, die bisher im Kindergarten vermittelt wurden und identitätsstiftend waren, werden zunehmend über Bord geworfen. So beschweren sich Eltern, wenn Erzieherinnen den Kindern Grimms Märchen vorlesen. Die Märchen seien zu düster und böse und würden den Kindern Angst machen. Auch das Feiern christlicher Feste findet immer seltener in traditioneller Form statt, sondern, wenn überhaupt, in einer religiös neutralen Version. Diese Entwicklung ist auch in Österreich zu beobachten. In einem Kindergarten in der Nähe von Salzburg wurde in diesem Jahr erstmals der Nikolaus ausgeladen. Als Grund wurden kulturelle Unterschiede und Diversität genannt. Einige Kinder hätten Angst vor dem Nikolaus.
Was dem deutschen oder österreichischen Kind hier vermittelt wird, ist, dass es das, was es vielleicht in den ersten Lebensjahren von seinen Eltern und Großeltern gelernt hat, nicht mit anderen Kindern teilen darf. Es wird in seinem Bedürfnis nach Identität beschnitten und letztlich seiner Kultur beraubt.
Deutschlandhass als Bildungsziel
Spätestens in der weiterführenden Schule lernen ältere Kinder und Jugendliche, warum es nicht gut ist, Deutscher zu sein. Das Thema Nationalsozialismus ist an deutschen Schulen allgegenwärtig. Die Vermittlung des Stoffes im Fach Geschichte erfolgt jedoch im Vergleich zu allen anderen Unterrichtsinhalten überwiegend durch das Auslösen negativer Emotionen und weniger durch sachliche Darstellungen und Einordnungen in den historischen Gesamtkontext. Werden die ausgelösten negativen Emotionen nicht vertiefend reflektiert, kann dies zu massiven Abwehrreaktionen führen. Kinder und Jugendliche beginnen, ihr Land mit Hass zu betrachten und es mit all seinen Eigenschaften abzulehnen. Alle Schüler, die seit den 1970er-Jahren eine deutsche Schule besucht haben, sind so geprägt – Deutsche wie Migranten. Wen verwundert es vor diesem Hintergrund, dass die weit überwiegende Anzahl der deutschen Politiker, die diesen Generationen entstammen, sich damit schwertut, deutsche Interessen zu vertreten? Mehrere Generationen verstärken sich inzwischen in ihrem Hass auf Deutschland.
„Halt die Fresse Deutschland!“
Der Hass auf Deutschland zeigt sich besonders deutlich in Gruppierungen wie der Antifa, deren Mitglieder vor allem junge Erwachsene sind. In ihrem Onlineshop „black mosquitos“ vertreibt die Antifa unter anderem T-Shirts, Poster und Aufkleber mit Aufschriften wie „Halt die Fresse Deutschland!“, „Deutschland heißt mein Klopapier“ oder „Keinen Finger krumm für Deutschland“. Dass sich auch Regierungspolitiker nicht von der Antifa distanzieren, sondern offen mit ihr sympathisieren, zeigt das Beispiel der heutigen Kulturstaatsministerin Claudia Roth. So berichtete der Bayernkurier im Dezember 2015, dass Frau Roth kurz zuvor bei einer Anti-AfD-Demonstration mit Antifa-Beteiligung mitmarschiert sei, während „Deutschland, du mieses Stück Scheiße" und „Deutschland verrecke" skandiert wurde. Von diesen Äußerungen distanzierte sie sich im Nachhinein nicht. Wenige Wochen später war auf ntv ein Bericht zu lesen, wonach die Äußerung „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ erlaubt sei und nicht den Tatbestand der Verunglimpfung des Staates erfülle. Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass der Straftatbestand der Verunglimpfung des Staates derzeit vermehrt im Zusammenhang mit Kritik an der Politik der aktuellen Ampelregierung von Innenministerin Nancy Faeser herangezogen wird. Dies kann als Beleg dafür gewertet werden, dass es den Vertretern der aktuellen Bundesregierung nicht um die Interessen Deutschlands, sondern um ihre eigenen Machtinteressen geht.
Einen weiteren Beweis dafür, dass Deutschlandhass vor allem unter jungen, hippen Deutschen und in Deutschland lebenden Migranten salonfähig ist, lieferte vor wenigen Tagen der Comedian Moritz Neumeier, der im Fernsehsender 3sat dazu aufrief, „Deutsche über 70 einfach umzubringen“, damit wieder mehr Geld in den Sozialkassen sei. Dass er mit solchen Äußerungen die Grenzen des Sagbaren überschreitet und die Gefühle älterer Menschen verletzt, scheint ihm egal zu sein. Sanktionen hat er für seine Äußerungen nicht zu befürchten, im Gegenteil, sie befeuern seine Karriere und vermutlich wird er bald mit Medienpreisen überhäuft.
Warum Deutschlandhass keine Lösung ist
Wer sich selbst nicht liebt, kann auch andere nicht lieben. Das gilt im Großen wie im Kleinen. Wenn die Deutschen ihr eigenes Land nicht lieben, können sie es auch nicht von anderen verlangen. Das gilt insbesondere auch für die Integration. Wenn Migranten Teil der deutschen Gesellschaft werden sollen, dann nur, wenn ihnen ein positives Bild von Deutschland vermittelt wird. Denn nur dann sind diese Menschen motiviert, sich für dieses Land zu engagieren und zu arbeiten. Dass inzwischen viele junge Menschen mit Migrationshintergrund sagen, dass sie sich hier nicht integrieren wollen, zeigt, dass der deutsche Selbsthass der Integration massiv im Wege steht. Aber auch beim Thema Landesverteidigung ist das Verhältnis zum eigenen Land von entscheidender Bedeutung. Ohne Liebe zum eigenen Land fehlt die Motivation, sich im Rahmen des Wehrdienstes für das eigene Land einzusetzen.
Deutschlandhass verhindert die Entwicklung positiver und konstruktiver Ziele der in Deutschland lebenden Menschen. Er führt dazu, dass sie sich in ihrem negativen Deutschlandbild immer mehr verfestigen und in eine Spirale der Destruktivität geraten, die letztlich ins Chaos führt.
Wenn Deutschland sich weiterentwickeln will, dann nur, wenn der kollektive Deutschlandhass beendet wird. Einen anderen Weg gibt es nicht. Liebe zu Deutschland, das heißt nicht Überhöhung Deutschlands bei gleichzeitiger Herabsetzung anderer Kulturen, sondern ein klares Bekenntnis zum eigenen Land im Bewusstsein der positiven wie der negativen Seiten der eigenen Geschichte – und die Vergebung von Schuld.
Zum Autor:
Simone Allié ist Sozialwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin und hat 20 Jahre unter anderem in den Bereichen Kinder- und Jugendförderung, Familienförderung sowie Prävention gearbeitet.