BKA: Illegale Migration nach Deutschland stieg 2023 um ein Drittel an
Die deutschen Behörden registrierten im Jahr 2023 bei fast 40.000 Migranten an der Grenze den Verdacht der Einschleusung nach Deutschland. Laut Bundeskriminalamt stieg die Schleusungskriminalität im vergangenen Jahr deutlich an, wobei organisierte Netzwerke und neue Migrationsrouten eine zentrale Rolle spielten.
Wiesbaden. – Im Jahr 2023 haben die deutschen Behörden bei fast 40.000 Migranten, die an der Grenze kontrolliert wurden, den Verdacht der Einschleusung nach Deutschland registriert. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Lagebericht des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 266.224 Personen wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts in Deutschland festgestellt, das sind 33,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Hauptherkunftsländer der Migranten waren laut BKA Syrien, die Türkei und Afghanistan. Schleuseraktivitäten spielten dabei eine entscheidende Rolle: Viele der unerlaubten Einreisen wurden durch organisierte Schleusernetzwerke ermöglicht. Während einige Migranten die Hilfe von Schleusern nur auf der letzten Etappe in Anspruch nahmen, war es auf den verschiedenen Abschnitten der Migrationsrouten oft unumgänglich, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen.
Die Zahl der Tatverdächtigen im Bereich der Schleusungskriminalität stieg im Jahr 2023 um 26,6 Prozent, während die Zahl der Fälle um 60,5 Prozent zunahm. Dies deutet laut BKA auf eine Zunahme größerer Gruppen geschleuster Migranten hin.
Westbalkanroute verliert an Interesse
Das BKA stellte fest, dass Schleuser zunehmend die Route über das Mittelmeer nutzen, während die Bedeutung der Westbalkanroute abgenommen hat. Dennoch wurde die Mehrzahl der an den südöstlichen Grenzen Deutschlands aufgegriffenen Personen zuvor über den Balkan geschleust. Die häufigsten Einreisepunkte nach Deutschland waren Polen, Österreich und die Tschechische Republik.
Der Großteil der geschleusten Migranten war zu Fuß, in Kleintransportern oder in Pkw unterwegs. Viele der zu Fuß aufgegriffenen Personen dürften zuvor mit Fahrzeugen in Grenznähe gebracht worden sein.