Cancel Culture: Uni Wien untersagt Veranstaltung mit Götz Kubitschek
Der Ring Freiheitlicher Studenten hatte für den 17. November zu einer Podiumsdiskussion mit dem Verleger Götz Kubitschek eingeladen. Die Universität Wien hat die Veranstaltung inzwischen untersagt.
Wien. – Am 17. November hätte in einem Hörsaal der Universität Wien eine Podiumsdiskussion des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) stattfinden sollen, zu der auch der deutsche Verleger Götz Kubitschek eingeladen war. „Die Räumlichkeiten waren reserviert, die Veranstaltung genehmigt, es gab einen schriftlichen Vertrag“, heißt es in einer Aussendung des RFS. Doch kurz nach Bekanntwerden kam die Absage der Universität. Der Vertrag wurde einseitig gekündigt und die Veranstaltung untersagt.
RFS ortet Skandal
RFS-Bundesobfrau Gudrun Kofler sieht in der Absage der Veranstaltung einen Skandal. „Wir haben einen Vertrag mit der Universität Wien und Verträge sind einzuhalten! Eine Absage unserer Veranstaltung ohne Angabe von Gründen ist pure Willkür und zeigt, wie schlecht es um die Meinungsfreiheit an unseren Hochschulen tatsächlich steht“, heißt es in einer Mittelung vom 04.11.2023. „Götz Kubitschek ist ein anerkannter Verleger, der auch schon bei 'Talk im Hangar 7' zu Gast war. Auch wir als RFS sind eine offizielle Studentenorganisation, die mit Mandat im Studentenparlament der ÖH vertreten ist. Warum eine solche Veranstaltung also in irgendeiner Form problematisch sein und nicht an der Universität Wien stattfinden sollte, sehen wir keineswegs“, führt Kofler weiter aus.
Doch nicht nur die Absage selbst, sondern auch die Reaktionen politischer Vertreter auf die Ankündigung der Veranstaltung sorgten für Kritik. So schrieb etwa die Grünen-Politikerin Eva Blimlinger auf X (früher Twitter): „Und schon wieder Uni Wien: Der Rechtsextremist und Mitbegründer der Identitären Bewegung Götz Kubitschek darf jedenfalls nicht wie geplant am 17. November an der Universität sprechen Das muss verhindert werden! @univienna @oeh_uniwien @diegruenen“.
Und schon wieder Uni Wien: Der Rechtsextremist und Mitbegründer der Identitären Bewegung Götz Kubitschek darf jedenfalls nicht, wie geplant am 17. November an der Universität sprechen Das muss verhindert werden! @univienna @oeh_uniwien @diegruenen
„Eine Nationalratsabgeordnete der Regierung will nun also darüber entscheiden, wer an einer Hochschule sprechen darf oder nicht. Das ist Gesinnungsterror und hat in einer freiheitlichen Demokratie keinen Platz“, kritisierte Kofler.
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Kritik an Absage
Am Sonntag folgte schließlich auch eine Stellungnahme der Universität Wien. „In den Räumlichkeiten der Universität Wien wird keine Veranstaltung mit Götz Kubitschek als Redner stattfinden. Die Veranstaltung wurde untersagt, als nachträglich bekannt gegeben wurde, dass Götz Kubitschek als Redner eingeladen ist“, heißt es in einer Stellungnahme seitens der Universität auf X. Die Universität stehe für Toleranz, Offenheit und Internationalität und distanziere sich klar von allen Formen von Intoleranz, Extremismus, Rassismus oder revisionistischem Gedankengut.
Unter den Beiträgen von Blimlinger und der Universität Wien häuft sich nun die Kritik. „Universitäten sollten eigentlich Orte des Diskurses sein. Heute dominieren Wokeness und Cancel Culture. Zudem scheinen Zurufe der totalitären Grünen stets Gehör zu finden. Erbärmlich“, so FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer. „Ihr werdet so lange canceln, bis ihr euch selbst weggecancelt habt“, ist sich ein anderer X-Nutzer sicher. In einem Beitrag auf Instagram erklärte der RFS außerdem, dass er den Vertrag mit der Universität dennoch durchsetzen wolle.
Linke Akteure als Redner an der Uni Wien
Von einigen Nutzern wird auch kritisiert, dass linke und linksradikale Akteure hingegen problemlos als Referenten in Räumen der Universität auftreten können. Erst zu Semesterbeginn fanden an der Universität Wien die sogenannten Kritischen Einführungstage statt, die neue Studenten mit Themen wie „Intergeschlechtlichkeit“, „Rechtsextremismus erkennen“, oder „Die rechtsextreme Gefahr von Burschenschaften“ dazu bewegen wollten, „sich auch außerhalb des universitären Curriculums kritisch mit gesellschaftlichen Strukturen [zu] beschäftigen“. Das Programm zeigte, dass die ÖH eng mit der Antifa und anderen linksradikalen Akteuren zusammenarbeitet.