Chemnitz: Gutscheine und Gratis-Fahrten für „Konzert gegen rechts“

Nach der tödlichen Messerattacke am vergangenen Wochenende und den Ausschreitungen bei dem Gedenkmarsch am Montag kündigen mehrere prominente Musiker ein „Konzert gegen rechts“ an. Dieses soll in Chemnitz stattfinden. Unterstützt wird das Vorhaben nun auch von der Mitfahrzentrale BlaBlaCar und dem Unternehmen Flixbus.
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Chemnitz: Gutscheine und Gratis-Fahrten für „Konzert gegen rechts“

Symbolbild Konzert der Toten Hosen: By Saginet55 [GFDL or CC-BY-SA-3.0], from Wikimedia Commons [Bild zugeschnitten]

Nach der tödlichen Messerattacke am vergangenen Wochenende und den Ausschreitungen bei dem Gedenkmarsch am Montag kündigen mehrere prominente Musiker ein „Konzert gegen rechts“ an. Dieses soll in Chemnitz stattfinden. Unterstützt wird das Vorhaben nun auch von der Mitfahrzentrale BlaBlaCar und dem Unternehmen Flixbus.

CHEMNITZ. Unter dem Motto „Wir sind mehr“ findet am 3. September ein „Konzert gegen rechts“ statt. Bekannte Bands wie Die Toten Hosen, K.I.Z, Kraftklub und einige weitere Musiker werden am Karl-Marx-Monument in Chemnitz ein Gratiskonzert geben.  Auftreten wird ebenfalls die umstrittene Musikgruppe Feine Sahne Fischfilet, der Kritiker eine Nähe zum Linksextremismus unterstellen. Bereits Anfang der Woche versammelten sich mehrere tausend Menschen beim Monument. Jedoch ging es den Menschen am Montag darum, gemeinsam um das Opfer der tödlichen Messerattacke Daniel H. zu trauern. Im Zuge der Trauerkundgebung kam es jedoch auch teilweise zu Ausschreitungen.

„Erbärmlicher Mord“

Genau diese Ausschreitungen nehmen die Musiker jetzt zum Anlass, um ein Gratiskonzert zu veranstalten. In einem gemeinsamen Statement und in Bezug auf die Kundgebung am Montag schreiben die Musiker von tausenden Menschen, die durch Chemnitz ziehen und „einen erbärmlichen Mord“ für ihre Zwecke missbrauchen würden. Des Weiteren werfen die Musiker den Teilnehmern der Kundgebung vor, dass es ihnen nicht darum gehe, zu trauern, sondern „ihrem Hass freien Lauf zu lassen“.

Gemischte Reaktionen in sozialen Netzwerken

Unter dem Hashtag #wirsindmehr reagieren zurzeit hunderte Menschen auf die Ereignisse und das geplanten Konzert in Chemnitz. Einerseits sprechen sich in den sozialen Netzwerken viele User gegen Menschenfeindlichkeit aus und loben die geplante Veranstaltung. Andererseits wundern sich einige Nutzer auch über den geplanten Abhaltungsort des Konzerts und vermuten, dass viele nur deshalb am Konzert teilnehmen wollen, weil es gratis sein wird.

Bei der Facebook-Veranstaltung haben bereits 21.000 Menschen angegeben am Konzert teilnehmen zu wollen. Weitere 104.000 Menschen sind an der Veranstaltung interessiert.

BlaBlaCar und Flixbus unterstützen #wirsindmehr

Mittlerweile bekommt das Vorhaben schon von verschiedenen Seiten Unterstützung, unter anderem von der bekannten Online-Mitfahrzentrale BlaBlaCar und dem Busunternehmen FlixBus. „Wir unterstützen euer Engagement gegen den Hass und schenken Fahrern, die am 3. September eine Fahrt nach Chemnitz auf BlaBlaCar anbieten und mindestens einen Mitfahrer mitnehmen, einen 20 Euro Tankgutschein“, heißt es auf der Website der Mitfahrzentrale. Unterdessen gab das Busunternehmen FlixBus auf Twitter bekannt, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden und neben Zusatzbussen auch Doppeldecker- statt Eindeckerbussen zum Einsatz kommen werden. „Damit haben am Montag so viele von Euch wie möglich die Gelegenheit nach Chemnitz zu reisen“, lautet es im Tweet.

Freifahrtgutscheine

Ebenfalls unterstützt wird das Konzert von Flixbus-Mitgründer Daniel Krauss. Er kündigte auf Twitter an, er vergebe Freifahrtgutscheine für die Fahrt nach Chemnitz.

AfD & Pegida Trauermarsch in Chemnitz

Am 1. September findet in Chemnitz ein Schweigemarsch statt, den AfD und Pegida organisieren. Auch der Fraktionsvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke, wird an der Gedenkveranstaltung teilnehmen und neben Andreas Kalbitz, Siegfried Daebritz und Jörg Urban zu den Teilnehmern sprechen.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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