Deutschland: Mehrheit lehnt Straßenblockaden ab
Eine große Mehrheit der Deutschen hat für die Straßenblockaden von Klimaextremisten kein Verständnis. Laut einer SWR-Umfrage lehnen 85 der Befragten diese Protestform ab.
Berlin. - Immer wieder kleben sich Mitglieder der „Letzten Generation“ auf den Asphalt stark befahrener Straßen und legen damit den Verkehr in deutschen Großstädten lahm. Wie eine repräsentative Umfrage für den SWR zeigt, lehnt ein Großteil der Deutschen diese Protestform ab. Demnach halten 85 Prozent der Befragten das Blockieren von Straßen und Verkehr für „nicht gerechtfertigt“.
Nur wenige halten Protestform für gerechtfertigt
Nur jeder Achte (13 Prozent) hält derartige Protestaktionen für „gerechtfertigt“. Damit ist die Zustimmung von Straßenblockaden gegenüber früheren Umfragen weiter gesunken. 2019 fanden noch 24 Prozent solche Aktionen gerechtfertigt, allerdings waren damals Straßenblockaden bei Weitem nicht so verbreitet wie heute.
Innerhalb der verschiedenen politischen Lager ist das Verständnis für die Aktionen der selbsternannten Aktivisten unterschiedlich hoch. So betrachtet knapp jeder zweite Grünen-Anhänger (48 Prozent) die Aktionen als „gerechtfertigt“, aber nur elf Prozent der SPD-Anhänger. Sechs Prozent Zustimmung gibt es unter CDU/CSU-Anhängern, genau wie bei der AfD. Die stärkste Ablehnung gibt es unter FDP-Anhängern, von denen nur drei Prozent Straßenblockaden für gerechtfertigt halten. Die bisher verhängten Strafen gegen Klimaextremisten im Zusammenhang mit ihren Verkehrsblockaden werden in der Bevölkerung mehrheitlich als tendenziell nicht hart genug wahrgenommen (56 Prozent). 25 Prozent finden die Strafen angemessen, elf Prozent dagegen zu hart.