Dresden will Ausbau von Wohncontainern
Die Stadt Dresden will bis zum dritten Quartal diesen Jahres eine Containersiedlung für bis zu 800 weitere Personen errichten.
Dresden. - Die Landeshauptstadt Dresden plant bis Herbst 2023 an neun Standorten im Stadtgebiet Wohncontainer für 48 bis maximal 152 Migranten. Insgesamt ist geplant, bis zu 824 Menschen vorübergehend unterzubringen. Ohne diese sogenannten Mobilen Raumeinheiten (MRE) müsste die Stadtverwaltung schon in Kürze wieder auf Schulsporthallen oder den Aufbau von Zeltstädten zur Unterbringung von Migranten zurückgreifen. Ein positives Votum des Stadtrats ist Voraussetzung für die MRE. Bei einer geplanten Nutzungsdauer von 24 Monaten belaufen sich die Kosten für Anmietung, Aufbau und Betrieb der MRE sowie für die soziale Betreuung der Migranten vor Ort voraussichtlich auf rund 47 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt Dresden erhält vom Freistaat Sachsen nach dem Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetz (SächsFlüAG) eine Pauschale zur Deckung der Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Unterbringung von Migranten entstehen.
Vorgeschlagene Standorte für Wohncontainer sind die Windmühlenstraße in Niedersedlitz, der Rudolf-Bergander-Ring und die Geystraße in Strehlen, die Pirnaer Landstraße in Leuben, die Löwenhainer Straße in Seidnitz, der Altgorbitzer Ring in Gorbitz, die Industriestraße in Trachau, der Sachsenplatz in Johannstadt sowie die Forststraße in Weißig. Laut Angaben der Stadt wurden nur Grundstücke berücksichtigt, die hinsichtlich Lage, Fläche und Zuschnitt grundsätzlich für die Aufstellung von Wohncontainern geeignet sind. Weitere Prüfkriterien waren das grundstücksbezogene Baurecht, bestehende Baulasten und Rechtsverhältnisse sowie öffentliche Belange (zum Beispiel Bauordnungs- und Bauplanungsrecht, Umwelt- und Denkmalschutz, etc.) Das Ergebnis war die Identifizierung von neun potenziellen Standorten für die Errichtung eines Flughafens. Alle Standorte verfügen laut der offiziellen Einschätzung über eine gute Verkehrsanbindung und sollen eine individuelle Selbstversorgung ermöglichen. Rund 14 Prozent aller in Sachsen untergebrachten Migranten kommt nach Dresden. Dem Freistaat werden rund fünf Prozent aller in Deutschland ankommenden Migranten zugewiesen. Die Hauptherkunftsländer sind Afghanistan, Georgien, Indien, der Irak, der Libanon, Libyen, Syrien, Tunesien, Türkei und Venezuela.