Ende der Assad-Ära: Zehntausende Syrer sorgten für Verkehrschaos in europäischen Städten

Die Demonstrationen nach dem Sturz von Baschar al-Assad haben in europäischen Städten zu einem massiven Verkehrschaos geführt.

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Ende der Assad-Ära: Zehntausende Syrer sorgten für Verkehrschaos in europäischen Städten

In Wien waren laut Medienberichten 30.000 Syrer auf der Straße.

© Screenshot X

Essen/Wien. – Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad am vergangenen Wochenende jubelten nicht nur in Syrien selbst die Menschen auf den Straßen, auch in vielen europäischen Städten strömten Exil-Syrer hinaus, um das Ende der Ära Assad zu feiern, beispielsweise in Essen oder in Wien.

Verkehrsbehinderungen in Essen

In der nordrhein-westfälischen Stadt Essen haben am Sonntag nach Polizeiangaben rund 11.000 Menschen den Sturz Assads gefeiert, obwohl ursprünglich nur 300 Personen angemeldet waren. Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Aktivistenkollektiv „Syrischer Jasmin“, das nach Angaben seines Mitglieds Amia Alhajsaleh bewusst große Flächen auswählte, um möglichst viele Menschen anzusprechen. Mobilisiert wurde vor allem über Soziale Medien. Die Demonstranten zogen singend und Fahnen schwenkend durch die Innenstadt. Einige bildeten Autokorsos. „Wir feiern heute ein freies Syrien. Es dauert aber bestimmt ein bis zwei Jahre, bis alles ruhig ist“, sagte ein Teilnehmer gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

Die Polizei berichtete von einer ausgelassenen Stimmung und einem friedlichen Verlauf der Demonstration. Allerdings kam es aufgrund der unerwartet hohen Teilnehmerzahl zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und zahlreichen Staus, insbesondere im Bereich des Berliner Platzes. Zeitweise setzte die Polizei sogar einen Hubschrauber ein, um die Lage zu überwachen. Hupende Autokorsos und ein verstopfter Kreisverkehr prägten das Bild in der Innenstadt.

Zehntausende bei Demonstration in Wien

In Wien haben sich am Sonntag laut Medienberichten rund 30.000 Menschen versammelt, um den Sturz Assads zu feiern. Die ursprünglich mit 3.000 Teilnehmern angemeldete Demonstration der „Freien Syrischen Gemeinde in Österreich“ zog weit mehr Menschen an. „Zur Unterstützung unserer Vertriebenen in den Lagern und ihres Rechts auf Rückkehr in ihre neu befreiten Dörfer“, lautete das Ziel der Demonstration, bei der syrische Fahnen mit der Aufschrift „Free Syria“ geschwenkt wurden.

Die Demonstration verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Berichte über „Freudenschüsse durch Schreckschusswaffen“, wie sie die FPÖ in einer Aussendung erwähnte, wurden von der Polizei laut Standard-Bericht nicht bestätigt. Abgesehen vom Zünden von Böllern und Feuerwerkskörpern kam es zu keinen größeren Zwischenfällen. Die Demonstration endete vor dem Parlament.

FPÖ kritisiert Umgang mit Demonstrationen

Scharfe Kritik kam dennoch von der FPÖ. Der freiheitliche Landesparteiobmann Dominik Nepp sprach von einem „Totalversagen“ des Innenministeriums, der Landespolizeidirektion und der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst. „Während heimische Bürger bei regierungskritischen Kundgebungen eingekesselt, mit Strafen schikaniert und durch Wasserwerfer bedroht werden, lassen wenige Polizisten einen syrischen Mob unbehelligt durch Wien marschieren.“ Diese Vorgangsweise sei eines Rechtsstaates unwürdig, so Nepp.

Er forderte den Rücktritt von Innenminister Karner und DSN-Chef Omar Haijawi-Pirchner und appellierte an die feiernden Syrer, sich künftig am Wiederaufbau ihrer Heimat zu beteiligen: „Ab sofort sollen sie am Wiederaufbau ihrer Heimat mithelfen, statt in Wien Sozialhilfe zu kassieren“.

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