Familiennachzug syrischer Kinder bringt Wiener Schulen an ihre Grenzen
In den letzten Monaten sind mehrere hundert Kinder im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich gekommen. Vor allem für Wien bedeutet dies eine große Belastung.
Wien. – Das Magazin profil berichtete am Wochenende über ein bisher wenig diskutiertes Thema. Es geht um die Tatsache, dass seit Monaten mehrere hundert Kinder und Jugendliche im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich kommen – vor allem aus Syrien, Afghanistan oder Somalia. Das führt zu Problemen, etwa in den Schulen, die ohnehin mit mangelnden Ressourcen zu kämpfen haben. Zwischen Jänner 2023 und Februar 2024 sind mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche im Pflichtschulalter nach Wien gekommen. Monat für Monat kommen weitere 350 hinzu – Tendenz steigend. In ganz Österreich sind es rund 500, berichtet das profil. Ab Herbst sollen deshalb Containerklassen für Entlastung sorgen.
„Das schafft man nicht“
Kritik an den Zuständen kommt zum Beispiel von der Lehrergewerkschaft: „Wir haben es natürlich auch mit Schülerinnen und Schülern zu tun, die sehr unterschiedlich schulisch gebildet sind. Manche kommen als Analphabeten, manche sind überhaupt nicht sozialisiert. Also man versucht einfach seitens der Lehrerinnen und Lehrer alles zu geben, was möglich ist, aber wir stoßen ganz häufig an unsere Grenzen“, erklärt etwa auch Lehrergewerkschafter Thomas Krebs aus Wien gegenüber ServusTV. So könne es an den Wiener Schulen nicht weitergehen, das schaffe man nicht, erklärte er.
Auch die Freiheitlichen kritisieren den Familiennachzug. Sie fordern, Syrien wieder als sicheres Herkunftsland einzustufen: „Tatsache ist, dass die allermeisten Kinder, die jetzt kommen werden, auf dem Weg der Familienzusammenführung aus Syrien kommen. In Syrien herrscht mittlerweile in weiten Teilen bereits wieder Frieden, wie fordern, dass das Gegenteil passiert, dass nach Syrien endlich wieder abgeschoben wird. Dass die Menschen, die hier vielleicht auch Schutz auf Zeit erwirkt hatten, dieses wieder verlieren“, so der freiheitliche Klubobmann im Wiener Rathaus Maximilian Krauss.
„Wir müssen abschieben“
Außerdem will die FPÖ den Familiennachzug nach Österreich generell stoppen. „SPÖ-Bürgermeister Ludwig und ÖVP-Bundeskanzler Nehammer führen Wien mit dieser kulturfremden Massenzuwanderung in eine einzige Katastrophe“, so der Wiener FPÖ-Chef Nepp in einer Aussendung. In Wien käme es täglich zu Morden, Vergewaltigungen, Raubüberfällen und Messerstechereien, wobei Syrer und Afghanen in dieser Gruppe massiv überrepräsentiert seien. „Wenn diese Völkerwanderung so weitergeht, dann erleben wir bald Zustände wie in Brüssel und Paris mit Straßenschlachten uns Massenausschreitungen“, zeigt sich Nepp besorgt. Er fordert daher von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), die Grenze für den Familiennachzug sofort zu schließen. „Wir müssen nicht die Familien hierherholen, sondern die erwachsenen illegalen Asylanten abschieben“.
Fassungslos zeigt sich Nepp über die Errichtung von Containerklassen. Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) würden über die Interessen von Schülern, Lehrern und Eltern „drüberfahren“. Es sei ein Skandal der Sonderklasse, wenn damit gedroht werde, den heimischen Schülern den Sportplatz wegzunehmen, nur um dort Container aufstellen zu können. „Die Zustände in den Wiener Schulen sind jetzt schon verheerend, werden sich aber weiter massiv verschlimmern, wenn noch mehr kulturfremde Analphabeten im Teenageralter aufgenommen werden“, so Nepp.