Feministin Alice Cordier über Frankreich: „Viele Frauen gehen mit Pfefferspray aus dem Haus“

Alice Cordier, Mitbegründerin des Collectif Nemesis, kämpft leidenschaftlich gegen die eskalierende Gewalt gegen Frauen in Frankreich. Ihre Erfahrungen und Forderungen schildert sie im Interview mit FREILICH.

Interview von
22.9.2024
/
3 Minuten Lesezeit
Feministin Alice Cordier über Frankreich: „Viele Frauen gehen mit Pfefferspray aus dem Haus“

Sarah Knafo, Europaabgeordnete der Reconquête-Partei, und Alice Cordier.

© Collectif Nemesis

Alice Cordier ist eine der Mitbegründerinnen der französischen patriotischen feministischen Gruppe Collectif Nemesis, die sich entschieden gegen die grenzenlose Masseneinwanderung ausspricht und die eskalierende Gewalt gegen Frauen anprangert und bekämpfen will.

FREILICH: Frau Cordier, können Sie sich unseren Lesern vorstellen und uns etwas über Ihren Werdegang erzählen?

Alice Cordier: Bonjour, mein Name ist Alice Cordier und ich bin 27 Jahre alt. Ich bin Leiterin eines Frauenkollektivs, der sich gegen Gewalt an Frauen einsetzt, vor allem gegen die Gewalt, über die niemand sprechen will: die Gewalt von Migranten und der Einfluss des Islamismus auf französische Frauen. Dieser Verein heißt Collectif Nemesis und ich habe ihn vor fünf Jahren in Paris gegründet, nach einer Serie von Vergewaltigungen französischer Frauen durch Migranten. Auch die Vergewaltigungen in Köln haben mich sehr geprägt. 

Mein Studium hat mich eigentlich nicht in diese Richtung geführt, denn ich habe Sozialarbeit studiert und wollte ursprünglich Sozialarbeiterin werden. Aber angesichts der Dringlichkeit der Probleme im Zusammenhang mit Migration habe ich mich für diese Organisation entschieden.

Was sind die politischen Prioritäten von Nemesis?

Erstens: die Kontrolle der Einwanderung. Unsere Politiker sind heute völlig überfordert; die Staatsbürgerschaft wird jedem gewährt, obwohl man sie sich verdienen muss. Man sollte keine Migranten mehr ins Land lassen, wir sind schon völlig überlastet.

Zweitens: eine konsequente Justiz. Viele Kriminelle sind heute auf der Straße, obwohl sie schon viele Straftaten begangen haben. Das macht unser Land gefährlich, wir sind gezwungen, mit Kriminellen zusammenzuleben! Das zeigt sich an der explodierenden Kriminalität im öffentlichen Raum. So hat die Zahl der vorsätzlichen Körperverletzungen im Jahr 2023 einen historischen Höchststand erreicht.

Deshalb fordern wir eine bessere Unterstützung für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Viele Frauen erstatten Anzeige, leben aber weiterhin mit dem prügelnden Mann zusammen und werden schließlich getötet, obwohl Polizei und Justiz über ihre Situation informiert sind! Das darf in einer zivilisierten Gesellschaft nicht sein.

Wie sieht der Alltag der Frauen in Frankreich heute aus?

Im öffentlichen Raum sind Frauen gezwungen, ihre Routen im Voraus zu planen, um gefährliche Straßen zu vermeiden, und ihre Kleidung anzupassen, indem sie sich mehr bedecken, um Übergriffen vorzubeugen. Einige Frauen tragen Ersatzkleidung, um öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und ihre Kleidung zu verbergen. Viele Frauen gehen auch mit Pfefferspray aus dem Haus.

Es ist schrecklich, dass wir eines der reichsten Länder Europas sind und gleichzeitig eines der gewalttätigsten. Ich reise viel nach Osteuropa, und in Ländern wie der Slowakei ist mir bewusst geworden, welche psychische Belastung ich in Frankreich habe. Stellen Sie sich vor, Sie müssten ständig auf der Hut sein: in der Metro, auf der Straße, immer auf der Hut vor potenziellen Angreifern. Das ist kein Leben, das ist nicht normal. Aber in Frankreich haben wir es normalisiert. Wir sind nicht einmal mehr schockiert, wenn wir in den Nachrichten von einer Vergewaltigung hören. Das ist erschreckend.

Wie definieren Sie Feminismus und was können Männer Ihrer Meinung nach dazu beitragen?

Mein Ziel ist der Kampf gegen Gewalt, die Frauen trifft, weil sie Frauen sind. Sexuelle Belästigung ist ein sehr gutes Beispiel: Unbekannte Männer belästigen/überfallen Frauen, nur weil sie Frauen sind und nur aus diesem Grund. Jeder zivilisierte Mann sollte Frauen helfen, sich sicher zu fühlen. Manchmal reicht es schon, sich neben eine Frau zu stellen, die sich durch das Verhalten eines aufdringlichen Mannes in öffentlichen Verkehrsmitteln unwohl fühlt.

Welche Botschaft möchten Sie den Frauen mit auf den Weg geben, damit sie sich stärker in Ihrer Bewegung engagieren?

Eines Tages werden sie wahrscheinlich Mütter sein und ihre Kinder werden sie fragen, was sie getan haben, um das zu verhindern. Diese Frage habe ich auch meinen Eltern gestellt, und sie wussten keine Antwort. Ich werde nicht akzeptieren, dass meine Tochter unter den gleichen Bedingungen leben muss wie ich heute.

Was halten Sie von Remigration?

Gezielte und nicht erzwungene Einwanderung. Das macht Dänemark. Es bringt nichts, massenhaft Männer aus extrem kriminellen Gesellschaften aufzunehmen; das kann nur schiefgehen. Wenn wir Arbeitskräfte brauchen, gibt es Arbeitsmigration, die europäisch sein kann, aus weniger gewalttätigen Gesellschaften kommt und uns ähnlicher ist. Wir schulden niemandem etwas.

Glauben Sie, dass es von Vorteil wäre, eine europäische Front zu schaffen, um die Beziehungen zwischen den Europäern zu stärken?

Ja, auf jeden Fall, es ist sogar notwendig. Wir müssen uns kennenlernen, uns stärken, wenn möglich zusammenarbeiten und unsere Aktionen verbreiten. Unsere Ideen entwickeln sich schnell, wir müssen klug zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen.

Frau Cordier, vielen Dank für Ihre Antworten!

Über den Autor

Matisse Royer

Matisse Royer, Jahrgang 2001, studiert Medizin in Südfrankreich und engagiert sich für soziale und politische Belange auf Korsika, in der Bretagne und darüber hinaus in ganz Europa.

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