Feuerwehr zieht Bilanz aus Berliner Silvester-Krawallen
Die Silvesternacht soll eigentlich ein Abschluss mit dem alten und eine Feier in das kommende Jahr sein. Für die Berliner Einsatzkräfte bedeutete sie jedoch viel Arbeit und teilweise sogar Lebensgefahr.
Berlin. - Nur wenig gute Worte findet die Einsatzleitung der Berliner Feuerwehr zu den Ereignissen rund um die Ausschreitungen während des Jahreswechsels. Man sei von der „Masse und der Intensität der Angriffe“ überrascht gewesen. Die veröffentlichten Meldungen zeichnen ein erschreckendes Bild über eine nie dagewesene Welle an Gewalt und Zerstörung. Insgesamt waren die Retter in der Nacht zum ersten Januar 1.717 Mal unterwegs, das sind fast 700 Einsätze mehr als im Jahr zuvor. Auch im Vergleich zu den Jahren vor den Corona-Einschränkungen gab es etwa 130 Einsätze zusätzlich.
„15 verletzte Einsatzkräfte, davon eine stationär aufgenommen“
Im Netz kursieren bereits zahlreiche Videos, die die Angriffe auf Feuerwehr, Polizei und Sanitäter dokumentieren. Die Feuerwehr selbst sammelte in ihrer Auswertung erneut einige traurige Höhepunkte der Gewalt. So hätte man einem Helfer eine Schreckschusspistole ins Gesicht gehalten und auch Einsatzfahrzeuge wären geplündert wurden. Teils konnten Löschaufträge nicht durchgeführt werden, da Barrikaden errichtet und die Einsatzkräfte mit Pyrotechnik, Pfefferspray und Wurfgeschossen verschiedener Art behindert wurden. Der Landesbranddirektor Karsten Homrighausen urteilte: „Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen und ich kann es nur auf das Schärfste verurteilen. Wer Menschen in Not zu Hilfe eilt und dann angegriffen wird, muss geschützt werden. Wir werden daher auch dieses Jahr jeden Vorfall zur Anzeige bringen.“