FPÖ wirft RTL Doppelmoral bei Reportage vor – Sender verteidigt sich

Dem Sender RTL wird vorgeworfen, in seinem Beitrag von letzter Woche, in dem es einerseits um radikale Muslime in Deutschland und andererseits um angebliche Verbindungen zwischen AfD und IB geht, mit zweierlei Maß zu messen.

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FPÖ wirft RTL Doppelmoral bei Reportage vor – Sender verteidigt sich

RTL hat kürzlich mit einem Beitrag für Aufregung in Österreich und Deutschland gesorgt. Dem Sender wird nun aber vorgeworfen, mit zweierlei Maß zu messen.

© IMAGO / Panama Pictures

Köln/Wien. – Eine RTL-Reportage hat in der vergangenen Woche in Deutschland und Österreich für große Aufregung gesorgt. Darin hatte ein ehemaliges AfD-Mitglied bei einer Veranstaltung der Identitären Bewegung in Wien fremdenfeindliche und antisemitische Äußerungen getätigt (FREILICH berichtete). In den darauffolgenden Tagen gab es dazu zahlreiche Medienberichte. Der Beitrag befasste sich jedoch nicht nur mit angeblichen Verbindungen zwischen der AfD und der Identitären Bewegung. In den ersten rund sieben Minuten des Beitrags geht es auch um radikale Muslime in Deutschland. Im Fokus stehen junge Muslime in Bayern, von denen besonders einer in Sozialen Medien offen zu Gewalt aufruft und davon spricht, Menschen den Kopf abzuschneiden.

Auf TikTok nennen sie sich „König von München“ oder „Eroberer von Europa“ und stellen sich in afghanischen Armeeuniformen, Tarnfleck oder traditionellen afghanisch-paschtunischen Gewändern in deutschen Parks und Innenstädten zur Schau. Bilder aus Sozialen Netzwerken zeigen, dass sie über Messer und Macheten verfügen, mit denen sie gerne posieren. Wie in der Reportage betont wird, hat RTL bereits im Juli den bayerischen Verfassungsschutz über seine Rechercheergebnisse in Zusammenhang mit den radikalen Muslimen informiert.

„RTL misst mit zweierlei Maß“

An dieser Stelle gibt es allerdings auch Kritik am deutschen Sender. Die FPÖ, die sich kürzlich ebenfalls zu dem Beitrag und den darin zu hörenden fremdenfeindlichen und antisemitischen Äußerungen geäußert hatte, warf RTL vor, mit zweierlei Maß zu messen. Die Kritik bezieht sich auf den Vorwurf, dass der Sender zwar den bayerischen Verfassungsschutz über seine Recherchen zu den radikalen Muslimen informiert, aber keine Anzeige gegen die Frau erstattet habe, von der die ausländerfeindlichen und antisemitischen Äußerungen stammen. „Wenn Sie als Redaktionsteam ein schweres Verbrechen filmen, und das ist ein schweres Verbrechen, wenn das so stattgefunden hat, dann gibt es ja zumindest die moralische Pflicht, das sofort anzuzeigen“, erklärte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker kürzlich in einer Pressekonferenz.

RTL sieht sich dafür aber nicht zuständig. Eine Sprecherin des Senders erklärte auf Anfrage von FREILICH: „In unserem Verständnis ist es nicht die Aufgabe von Journalisten darauf hinzuwirken, dass Personen für Vergehen strafrechtlich belangt werden. Mit unseren investigativen Recherchen möchten wir Missstände in der Gesellschaft sichtbar machen. Das haben wir getan. Damit steht einer strafrechtlichen Verfolgung nichts im Wege.“ Auf die Nachfrage, wie das unterschiedliche Vorgehen in den beiden Fällen zu erklären sei, teilte RTL mit, dass es sich dabei um zwei unterschiedliche Reportagen innerhalb der RTL-Sendung „EXTRA“ gehandelt habe. „Weder in dem einen noch in dem anderen Fall wurde unsererseits Anzeige erstattet“, erklärt eine Sprecherin. Im Zuge der Recherchen zu radikalen Muslimen sei der bayerische Verfassungsschutz auf die Reportage aufmerksam geworden und habe Kontakt aufgenommen. „Die uns im Rahmen der Recherchen zur Kenntnis gelangten Videos ließen eine Gefahr im Verzug nicht ausgeschlossen erscheinen, sodass wir uns dazu entschieden haben, früher in Austausch mit den Behörden zu gehen, da zu diesem Zeitpunkt keine zeitnahe Ausstrahlung geplant war.“

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