Gesetzliche Krankenkassen erhöhen heimlich Beiträge
Die mehrfachen Krisen der letzten Monate gehen auch an den Krankenkassen nicht spurlos vorbei. Diese erhöhen nun die Mitgliedsbeiträge.
Berlin. - Über ein Drittel der 96 gesetzlichen Krankenkassen haben zum Jahreswechsel die Zusatzbeiträge ihrer Mitglieder angehoben. In der Bundesrepublik betrifft diese Beitragserhöhung indessen knapp 47 Millionen Krankenversicherte, beinahe die Hälfte aller gesetzlich Versicherten. Rund 347 Euro zusätzliche Kosten kommen auf die Versicherten künftig zu, ein historischer Höchststand. Dennoch wechseln kaum Leute ihre Versicherung, nur zwölf Prozent der 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland wechselten ihre Versicherung zum Jahreswechsel. Hintergrund der Erhöhungen war die Entscheidung der Bundesregierung, die Mitteilungspflicht für Krankenkassen im Sommer aufzuheben.
Krankenkassen melden Rekordhoch bei Kinderkrankengeld
Der Beitragsanstieg hängt auch mit den Krankheitswellen zusammen, die Deutschland seit der Corona-Pandemie und ihren politischen Gegenmaßnahmen regelmäßig erfassen. So meldete die „Techniker Krankenkasse“ ein Rekordhoch von Anträgen für Kinderkrankengeld von 660.000 im vergangenen Jahr. Im ersten Jahr der Pandemie 2020 waren es lediglich 354.00 gewesen. Besonders auffällig: Die Anträge hätten sich über das ganze Jahr verteilt und nicht auf die Erkältungszeiten konzentriert, teilt Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der „Techniker Krankenkasse“, der Welt mit. Das Corona-Kinderkrankengeld wurde 2021 eingeführt, um mehr Eltern die Betreuung ihrer Kinder zu ermöglichen, wenn Schulen und Kindergärten aufgrund von Corona schließen mussten.