Graz: „Letzte Generation“ störte Lehrveranstaltungen an Technischer Universität
Anfang März hatte die „Letzte Generation“ bereits eine große Automesse in Graz gestört. Nun folgte die Technische Universität als Protestort. Die Gruppe erklärte, dass „unignorierbarer Protest“ ihre letzte Chance sei, die Verantwortlichen noch zum Handeln zu bewegen.
Graz. – In den letzten Wochen und Monaten war es etwas ruhiger um die „Letzte Generation“ geworden. In Graz sorgte die Gruppe zuletzt aber mit einer Banneraktion und Störaktionen in Hörsälen der Technischen Universität Graz (TU) für Aufregung. Die TU sei bekannt für ihre Bemühungen, durch technologische Forschung Lösungen für die Klimakrise zu entwickeln. Doch ohne entschlossene politische und rechtliche Maßnahmen blieben diese Bemühungen wirkungslos, kritisieren die Klimaaktivisten.
„Uni-Alltag darf nicht normal weitergehen“
„Die Wissenschaft wird ignoriert. Die Lösungen werden ignoriert. Unser Recht auf Überleben wird missachtet. Unignorierbarer Protest ist unsere letzte Chance, die Verantwortlichen noch zum Handeln zu bewegen“, sagt Elisa Gallaun (25), Studentin der TU Graz. „Der Uni-Alltag darf nicht normal weitergehen, während wir auf eine Katastrophe zusteuern. Es ist Zeit, dass mehr Studierende aufstehen und gemeinsam mit der Letzten Generation für ihre Zukunft einstehen.“
In einem Rundmail an alle Studenten und Bediensteten der TU Graz, das FREILICH vorliegt, wird ebenfalls auf die Störaktionen der „Letzten Generation“ hingewiesen. „Derzeit unternehmen Klimaaktivist*innen der 'Letzten Generation' Störaktionen in Lehrveranstaltungen an allen Campusstandorten. Betroffene berichten, dass während der Lehrveranstaltungen die Türen aufgerissen, mit einem Megaphon Durchsagen gemacht, die Tafeln mit Kreidefarbe besprüht, Banner ausgerollt und Flyer an die Studierenden verteilt werden“, so Stefan Vorbach, Vizerektor für Lehre an der TU Graz. Ziel der Klimaaktivisten sei es, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen, die Aktionen würden teilweise auch gefilmt. „Sollten Sie selbst von einer solchen Aktion betroffen sein, empfehlen wir, Ruhe zu bewahren und Eskalation zu vermeiden“, so Vorbach weiter. Wenn man sich mit der Situation überfordert fühle, könne man auch den Portier rufen, der dann die weiteren Schritte einleiten könne, so Vorbach.