Hoss & Hopf: Urteil zu Transfrau führt zu Zensur von Podcast-Episode

Eine Podcast-Folge von Hoss & Hopf wurde zensiert, nachdem das Landgericht Frankfurt am Main in einem Eilverfahren zugunsten einer transidenten Frau entschied. Die Episode thematisierte den Fall um eine Transfrau, die sich in einem Frauenfitnessstudio anmelden wollte.

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Hoss & Hopf: Urteil zu Transfrau führt zu Zensur von Podcast-Episode

Kritik übte Hoss auch an der Vorgehensweise des Gerichts.

© IMAGO / imagebroker

Frankfurt/Main. – Eine Folge des Podcasts Hoss & Hopf, hinter dem die Finanz-Influencer Kiarash Hossainpour und Philip Hopf stehen, ist zensiert worden. Das gab Hossainpour, kurz Hoss, am Dienstag auf X bekannt. Konkret geht es um die Episode, in der es um den Fall einer Person ging, die als Mann geboren wurde, sich aber mittlerweile als Frau identifiziert und in ein Fitnessstudio für Frauen gehen wollte. Dass die Episode nun offline sei, liege daran, dass ein Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main die Grenzen zwischen Biologie, Identität und Recht neu definiere, schreibt Hoss auf X.

Verwunderung über Dringlichkeit

In einem Eilverfahren ohne mündliche Verhandlung habe das Gericht der Klägerin, einer transidenten Frau, Recht gegeben, erklärte Hoss. Die wiederholte Bezeichnung als „Mann“ im Podcast sei als Persönlichkeitsrechtsverletzung gewertet worden, da die Transfrau „rechtlich und sozial als Frau anerkannt“ sei. Bemerkenswert sei, dass das Gericht hier eine „außerordentliche Dringlichkeit“ gesehen habe – „als ob die Verwendung biologisch korrekter Begriffe eine unmittelbare Gefahr darstelle, die keinen Aufschub duldet“. Man frage sich unweigerlich, ob dafür andere, vielleicht tatsächlich dringende Fälle zurückstehen mussten, so Hoss.

Im Folgenden kritisiert Hoss das „Dilemma“. In Deutschland dürfe man einen biologisch männlich geborenen Menschen, der rechtlich als Frau gelte, nicht mehr als Mann bezeichnen, weil dies letztlich von den Gerichten als Verletzung der Persönlichkeitsrechte oder gar als Angriff auf die Menschenwürde gewertet und im Eilverfahren sanktioniert würde. Die Fragen, die sich darüber hinaus aufdrängen würden, seien ebenso brisant wie unbequem: „Wie soll eine Gesellschaft funktionieren, in der biologische Realitäten und rechtliche Fiktionen in einen derart eklatanten Widerspruch geraten? Was, wenn jemand, der optisch eindeutig männlich erscheint, kraft juristischer Verfügung als Frau gilt und somit Zugang zu Räumen erhält, die traditionell Frauen vorbehalten waren?“, fragt er. Er verweist auch auf die Möglichkeit, dass sich manche Frauen unwohl fühlen könnten, wenn sie in Fitnessstudios oder Gemeinschaftsduschen mit Personen konfrontiert werden, die biologisch männlich sind, und stellt in diesem Zusammenhang die Frage, ob es nicht auch eine Form der Diskriminierung sei, wenn die Sorgen und das Sicherheitsbedürfnis dieser Frauen als weniger schützenswert angesehen werden als die Identitätsansprüche Einzelner.

Kritik an Prioritätensetzung

Diese juristische Gratwanderung werfe mehr Fragen auf, als sie beantworte, kritisierte er. Sie zeige die Grenzen eines Rechtssystems auf, das versuche, komplexe soziale und biologische Realitäten in starre Kategorien zu pressen. Es sei „erstaunlich“, wie Gerichte ihre Ressourcen und Prioritäten setzten, „während zahlreiche andere, vielleicht drängendere gesellschaftliche Fragen im Hintergrund verblassen“, schloss er. Dennoch sei es ihm wichtig zu betonen, dass man nicht pauschalisieren dürfe. „Deutschland hat viele hervorragende Gerichte und integre Richter, die tagtäglich gewissenhaft und unparteiisch Recht sprechen. Diese Juristen, die oft in der Minderheit zu sein scheinen, verdienen unseren Respekt und unsere Anerkennung.“ Der große Vorteil unserer Demokratie sei die Unabhängigkeit der Justiz. Diese Unabhängigkeit garantiere, dass Richter frei von politischem Druck urteilen können. „Doch wie jedes System hat auch dieses seine Schattenseiten: Es ermöglicht leider auch, dass einzelne Richter unabhängig voneinander fragwürdige Entscheidungen treffen können.“

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