Karneval: Jusos fordern Verbot von Indianerkostümen und Co.

Für den SPD-Nachwuchs soll der traditionelle Kölner Karneval zukünftig „politisch korrekt“ ablaufen. In einem Antrag fordern sie Verbote von bestimmten Kostümierungen und die Umbenennung von Karnevalsgesellschaften.
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Karneval: Jusos fordern Verbot von Indianerkostümen und Co.

Symbolbild (CC0).

Für den SPD-Nachwuchs soll der traditionelle Kölner Karneval zukünftig „politisch korrekt“ ablaufen. In einem Antrag fordern sie Verbote von bestimmten Kostümierungen und die Umbenennung von Karnevalsgesellschaften.

Köln. – Die Kölner Jusos wollen „politisch nicht korrekte“ Kostüme aus dem Karneval verbannen. So sollen Kostümierungen als Indianer, Chinese oder schwarz angemalte Gesichter künftig verboten sein. Ein entsprechender Antrag mit der Überschrift „Rassismus raus aus dem Karneval“ wurde verabschiedet. Die Kölner SPD wird sich beim nächsten Parteitag mit den Ideen ihres Nachwuchses beschäftigen und hielt sich vorerst mit öffentlichen Äußerungen zurück.

Karneval als „politisch korrekte“ Veranstaltung

Wie unter anderem die Junge Freiheit berichtet, begründen die Jusos ihren Antrag mit den Worten: „Karneval ist ein weltoffenes und multikulturelles Fest. Trotzdem gibt es im Karneval noch immer Tendenzen zu Rassismus“. „Kulturelle Vereinnahmungen“ dürfe es nicht mehr geben. Dazu gehöre beispielsweise sogenanntes „Blackfacing“, bei dem man sich das Gesicht mit schwarzer Schminke anmale, oder die Kostümierung als „amerikanische Ureinwohner*innen“ oder Asiaten*innen“. Als störend empfinden die Jusos offenbar auch Namen von Karnevalsgesellschaften wie der „Ihrefelder Zigeuner“. Der Kölner Stadtrat und das Festkomitee Kölner Karneval hätten dafür zu sorgen, dass solche Traditionen „verbannt“ werden, heißt es von der SPD-Jugend weiter. Betroffene Vereine sollen zu einer Umbenennung verpflichtet werden.

Jusos-Chefin: Rückendeckung von Grüner Jugend und Linksjugend

Die Kölner Juso-Chefin Lena Snelting wurdein einem Interview mit t-online gefragt, ob das Wesen des Karnevals nicht gerade darin liege, „in andere Rollen zu schlüpfen“ – in einem „spielerischen, augenzwinkernden und humorvollen Umgang“. Snelting antwortete darauf: „Nicht so richtig. Wir haben in der Diskussion tatsächlich auch lange überlegt, wo man Grenzen ziehen muss. Ist es beispielsweise okay, dass sich Kinder so verkleiden? Oder sagt man, in Teilen ist es in Ordnung?“ Gerade durch die „Black Lives Matter“-Debatte im vergangenen Jahr habe man gemerkt, wie wichtig dieses Thema sei und wie diskriminiert sich bestimmte Personengruppen durch so eine Darstellung fühlen würden, so die Jusos-Chefin weiter. „Das sollte man auf jeden Fall in der heutigen Zeit ernst nehmen.“

Reaktionen auf den Antrag der Jusos habe es noch nicht gegeben, so Snelting im Interview. Die Grüne Jugend und die Linksjugend würden diese Einstellung aber auf jeden Fall teilen und „diese rassistischen und stereotypischen Darstellungen auch verurteilen“. Die Kölner AfD hingegen sprach sich auf Twitter jedoch gegen die Pläne der Jusos aus. „Nicht mit uns. Freiheit für den Karneval“, kommentierte die Partei einen Betrag des WDR.

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Christin Schneider

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