Köln: Behörden befürchteten islamistischen Terror mit Giftbombe

Der deutschen Behörden konnten womöglich einen islamistischen Anschlag verhindern: Die Ermittler verhafteten einen Tunesier, der im Verdacht steht, einen mit Gift versetzten Sprengsatz herstellen zu wollen.
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Köln: Behörden befürchteten islamistischen Terror mit Giftbombe

Symbolbild (Pixabay/CC0)

Der deutschen Behörden konnten womöglich einen islamistischen Anschlag verhindern: Die Ermittler verhafteten einen Tunesier, der im Verdacht steht, einen mit Gift versetzten Sprengsatz herstellen zu wollen.

Bei einem Polizeieinsatz in Köln haben die Behörden am Dienstag einen 29-jährigen Tunesier verhaftet, der an einem Sprengsatz gearbeitet haben soll. Das Bundesgericht erließt am Mittwoch Haftbefehl. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zufolge bestehe der dringende Verdacht des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, wie ein Sprecher des Generalbundesanwalts sagte. Zudem ermittele die Behörde weiterhin wegen des Anfangsverdachts einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Polizei stürmt Wohnung

Nach Informationen des Spiegel bestellte der Tatverdächtige im Internet mehrere Stoffe, die zur Herstellung einer Bombe geeignet gewesen wären. Zudem soll sich der Tunesier rund 1000 Rizinus-Samen besorgt haben. Daraus lässt sich das hochgefährliche Gift Rizin gewinnen.

Aus diesem Grund stürmte das Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei schließlich die Wohnung des 29-Jährigen. Dabei sollen die Beamten auch eine rizinhaltige Paste gefunden haben.

Kein funktionsfähiger Sprengsatz gefunden

Bereits zuvor waren die deutschen Sicherheitsbehörden auf den Tunesier aufmerksam geworden: Ausländische Behörden machten den deutschen Verfassungsschutz auf die auffälligen Bestellungen des Tatverdächtigen aufmerksam. Wie die Bild berichtet, handle es sich laut Angaben eines Ermittlers um das „größte Gefahrenpotential, das jemals in Europa gefunden wurde.“

Bei den Bestellungen soll sich der 29-Jährige an den Anleitungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zum Bau einer Rizin-Bombe orientiert haben, hieß es demnach aus Ermittlerkreisen. Einen funktionsfähigen Sprengsatz fand die Polizei jedoch nicht.

Behörden warnen vor Anschlägen mit Biokampfstoffen

Bereits seit längerer Zeit warnen Sicherheitsbehörden vor islamistischen Terroranschlägen mit Biokampfstoffen. Rizin gilt als eines der tödlichsten Gifte weltweit. Erst vor einigen Wochen wurden in Frankreich zwei Brüder verhaftet, die nach Überzeugung der Ermittler eine Rizin-Bombe herstellen wollten.

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