Komitee beklagt: Ball wird auf tagespolitische Ebene „gezerrt“

Ein paar Tage vor dem Burschenbundball in Linz teilte das Ballkomitee mit, dass bei ihnen jene Personen unerwünscht seien, die ihre Veranstaltung als „‚politische Kleinkunstbühne‘ missbrauchen“ wollen.
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Komitee beklagt: Ball wird auf tagespolitische Ebene „gezerrt“

Bild: Burschenbundball in Linz / Bild: Screenshot Homepage Burschenbundball

Ein paar Tage vor dem Burschenbundball in Linz teilte das Ballkomitee mit, dass bei ihnen jene Personen unerwünscht seien, die ihre Veranstaltung als „‚politische Kleinkunstbühne‘ missbrauchen“ wollen.

Linz . – Nach dem Grazer und dem Wiener Akademikerball findet am Samstag der 72. Burschenbundball in Linz statt. Dieser gilt als Jahresveranstaltung der in Oberösterreich lebenden Mitglieder von nationalen waffenstudentischen Verbindungen, ihrer Angehörigen und Freunde, wie es auf der dazugehörigen Homepage heißt. In einer Stellungnahme kritisierte das Ballkomitee nun, dass der Ball „bald alljährlich auf eine tagespolitische Ebene gezerrt“ werde, „die der Tradition und dem Wesen dieses Balls nicht gerecht wird“.

Wie alle anderen feiern dürfen

Der Ball sei eine Veranstaltung im Zeichen von Traditionsbewusstsein, Heimat Verbundenheit, aber auch Geselligkeit und Fröhlichkeit, heißt es in der Stellungnahme weiter. Man erwarte „von jedem Politiker, von jedem Meinungsmacher und von jedem aufrechten Staatsbürger“, dass man das Fest mit der Familie und den Freunden genauso ungestört und unbehelligt feiern könne, wie es auch jede andere Gesellschaft, Gruppierung oder jeder Verein tue. Im Wesentlichen bestehe diese Erwartungshaltung aus drei Punkten, die für Aktionen vor dem Ball, im Umfeld des Balls und auf dem Ball selbst gelten würden, so das Ballkomitee.

Der Ball als „politischer Gegner“

„Wer glaubt, es sei eine politische Haltung gegen einen Ball zu demonstrieren, dem sei das unbenommen.“ Das Komitee weist aber bereits im Vorfeld darauf hin, dass man Übergriffe auf Ballbesucher bedingungslos aufzeichnen, anzeigen und vor Gericht bringen werde. Außerdem lasse man sich parteipolitisch nicht „benützen“. Einen Ball zum „politischen Gegner“ auszurufen, sei „perfide und letztlich undemokratisch, weil ein Ball und seine Besucher natürlich weder mit einer Stimme sprechen können noch überhaupt grundsätzlich politisch interessiert sein müssen“.

Aufregung um Foto von Identitärem mit Norbert Hofer

Der dritte wesentliche Punkt, wie es seitens des Ballkomitees heißt, sei der „klare Hinweis darauf, dass wir bei einem Ball im Zeichen der bürgerlichen Freiheit keine Zutrittsbeschränkungen aussprechen und exekutieren wollen, wir aber ausdrücklich festhalten, dass all jene Personen unerwünscht sind, die unsere Veranstaltung als ‚politische Kleinkunstbühne‘ missbrauchen und den Ball nur zu dem Zwecke besuchen, weil sie ihn per se desavouieren, oder auch einzelne prominente Ballbesucher mit gemeinsamen Fotos kompromittieren wollen“. Anlass für diese Zutrittsbeschränkung ist vermutlich der Besuch des Wiener Akademikerballs durch Martin Sellner, Leiter der Identitären Bewegung Österreich (IBÖ), und einem weiteren Aktivisten der Bewegung, der sich dort mit Norbert Hofer fotografieren ließ. Das Foto teilte er später auf Twitter und sorgte damit für Aufregung.

Indes kündigte der Geschäftsführer der ÖVP in Oberösterreich, Wolfgang Hattmannsdorfer, an, dass er gehen werde, sollte Sellner kommen, wie es in einem Bericht der Tageszeitung Heute heißt.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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