Kurier-Journalistin setzt Wirtschaftsmigranten aus dem Nahen Osten mit vertriebenen Salzburger Protestanten gleich
Die Kurier-Journalistin Susanne Mauthner-Weber stellt in ihrem neuen Buch Migranten aus dem Nahen Osten in eine Reihe mit religiös Verfolgten und Wirtschaftsflüchtlingen in der Geschichte Österreichs.
Die Kurier-Wissenschaftsjournalistin Susanne Mauthner-Weber stellt in ihrem gemeinsam mit dem Historiker Hannes Leidinger herausgegebenen Buch „Zuhause ist anderswo“ Migranten aus dem Nahen Osten in eine Reihe mit religiös Verfolgten und Wirtschaftsflüchtlingen in der Geschichte Österreichs. Ziel des Buches ist es, eine Verbindung zwischen heutigen Migranten und historischen Fluchtbewegungen herzustellen und eine neue Perspektive auf die aktuelle Migrationsdebatte einzufordern.
Migration als historisches Phänomen
Laut Mauthner-Weber waren Menschen schon immer auf Wanderschaft. Sie verweist auf prominente Beispiele wie die Salzburger Protestanten, die im 18. Jahrhundert wegen ihres Glaubens fliehen mussten und schließlich anderswo aufgenommen wurden. Auch politische Flüchtlinge und Gegner des Nationalsozialismus, die nach Russland flohen, werden genannt.
Österreichische Wirtschaftsmigranten, die in früheren Jahrhunderten aus Armut ihre Kinder über die Alpen schickten oder nach Amerika auswanderten, spiegeln laut Mauthner-Weber das Schicksal heutiger Migranten wider. „Das Ziel ist, aufzuzeigen, dass der Mensch immer gewandert ist“, so die Wissenschaftsjournalistin bei der Präsentation eines neuen Buches.
Parallelen zu Nahost-Migranten
Mauthner-Weber und Leidinger greifen für ihre Publikation auf persönliche Geschichten und wissenschaftliche Analysen zurück. Dabei schlagen sie Brücken zu aktuellen Debatten über Integration und die Herausforderungen von Migration. Besonders auffällig ist der Vergleich zwischen Migranten aus dem Nahen Osten und ehemaligen österreichischen Auswanderern. Denn das Buch geht auch auf die „Schande von Parndorf“ ein. Dabei erstickten Dutzende Migranten, die illegal aus dem Nahen Osten nach Europa eingereist waren, in einem Kühllastwagen auf der ungarischen Autobahn und wurden auf einem Pannenstreifen bei Parndorf abgestellt.