Langzeitschäden durch Masken? Kritik an neuer Studie

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie waren Maskenträger zahlreichen Schadstoffen ausgesetzt. Beweise dafür, dass die Masken langfristig gesundheitsschädlich sind, liefert die Studie aber nicht, kritisiert etwa der AFP Faktencheck.

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Langzeitschäden durch Masken? Kritik an neuer Studie

Während der Coronapandemie war das Tragen von Masken in vielen Teilen der Welt Pflicht.

© IMAGO / Michael Gstettenbauer

Eine neue, Mitte April veröffentlichte Studie über das Schadstoffpotenzial beim Tragen von Atemschutzmasken kommt zu dem Ergebnis, dass die Bevölkerung durch das Tragen von Masken einem Dutzend organischer und anorganischer Schadstoffe ausgesetzt war. So waren Maskenträger im Durchschnitt 43-mal mehr krebserregenden Phthalaten, 227-mal mehr krebserregenden flüchtigen organischen Verbindungen und 1220-mal mehr Titandioxid ausgesetzt, als die jeweiligen Grenzwerte empfehlen. Zudem führten die Masken zur Aufnahme von Mikroplastik und Mikrofasern in Lunge und Verdauungstrakt.

Studie warnt vor Belastung der Atemwege

Die Studie mit dem Titel „Wearing face masks as a potential source for inhalation and oral uptake of inanimate toxins – A scoping review“ (Das Tragen von Gesichtsmasken als mögliche Quelle für die Inhalation und orale Aufnahme von inanimierten Toxinen – Ein Überblick) ist eine Überprüfung von insgesamt 1.003 Studien, in denen der Gehalt und/oder die Freisetzung in 631 Masken (273 chirurgische Masken, 228 Textilmasken und 130 N95-Masken) untersucht wurde. „Die meisten Studien (63 %) zeigten alarmierende Ergebnisse mit einer hohen Freisetzung von Mikro- und Nanokunststoffen (MP und NP), und Überschreitungen wurden auch für flüchtige organische Verbindungen (VOC), Xylol, Acrolein, Per-/Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), Phthalate (einschließlich Di(2-ethylhexyl)-phthalat, DEHP) und für Pb, Cd, Co, Cu, Sb und TiO2 nachgewiesen“, so die Studie.

Die Verwendung von Masken könne zudem – auch wenn die Grenzwerte nicht überschritten werden – die Belastung der Atemwege, der Lunge und der Organe mit chemischen Verbindungen, Schwermetallen, Mikro- und Nanoplastik erhöhen. Bei der Verwendung von Masken in Innenräumen könne es zu einem kumulativen Effekt kommen, heißt es in der Studie weiter.

Zweifel an der Studie

Kritik an der Studie kommt jedoch vom AFP Faktencheck. Dieser weist in einem Beitrag vom 15.05.2024 darauf hin, dass die besagte Studie keinen Beweis dafür liefere, dass Masken langfristige Gesundheitsschäden verursachen. Nachgewiesene Langzeitschäden durch das Tragen von Masken würden in der Studie nicht erwähnt. Die zitierte Studie enthalte zwar tatsächlich Warnungen vor dem Tragen von Masken. Es würden aber nur mögliche negative Effekte genannt, ohne dass eine eindeutige Schlussfolgerung gezogen würde: „Natürlich filtern Masken größere Schmutz- und Kunststoffpartikel sowie -fasern aus der Atemluft, aber unseren Daten zufolge bergen sie auch das Risiko des Einatmens von Mikroplastik- und Nanoplastikpartikeln und potenziell toxischen Substanzen, die aus dem Maskenmaterial selbst stammen“, heißt es in einer Stelle.

Der AFP Faktencheck weist zudem darauf hin, dass Nicole von Maltzahn von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) darauf aufmerksam gemacht hat, dass die Studie von Autoren verfasst wurde, die „mehrheitlich keinerlei wissenschaftliche Qualifikation aufweisen“. Als Hauptautor der Publikation wird der Mediziner und Chirurg Kai Kisielinski genannt. Er war laut AFP bereits in der Vergangenheit an Publikationen beteiligt, die sich kritisch mit Masken auseinandersetzten. Der Mitautor und Immunologe Stefan Hockertz zählt laut Medienberichten ebenfalls zu den prominentesten Kritikern der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland. Schließlich, so heißt es in der Studie, gebe es „keine empirischen Belege für die Wirksamkeit der Masken bei der Eindämmung der Verbreitung von Viren“. Im Hinblick auf die zahlreichen toxischen Inhaltsstoffe der Masken sei beispielsweise eine weitere Aufarbeitung und Erforschung „dringend erforderlich".

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