Linz: Identitäre zeigen Gesicht gegen mediale und politische Vorwürfe
Am vergangenen Wochenende ging die Identitäre Bewegung (IBÖ) in Oberösterreich in die Offensive und beklebten mehrere Plakatwände mit den Konterfeis einiger ihrer Aktivisten.
Linz. – Insbesondere greift die patriotische Protestbewegung in ihrer Plakataktion das Wording von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf, der sie in einem Statement als ‚widerlich‘ bezeichnete. Mit ihrem Gesicht bekennen sie sich zu eigenen Kernpositionen – und versuchen damit einen offensichtlichen Widerspruch zu dieser abwertenden Aussage herzustellen.
„Ganz normale Österreicher, die sich für Heimat einsetzen wollen“
Denn – wie die Identitären in einer Aussendung betonen – bestehe man einfach aus „ganz normale Österreichern“, welche sich „für ihre Heimat einsetzen wollen“. Weder die eigenen Forderungen noch der „stets friedliche Aktivismus“, den man betreibe, würden jedenfalls einen Anlass bieten, um etwa vonseiten des oberösterreichischen Landeshauptmannes Thomas Stelzer (ÖVP) als „Extremisten“ bezeichnet zu werden.
Und tatsächlich: Die Sujets lassen innehalten. Denn die auf den Plakaten erwähnten Positionierungen könnten genauso gut von einer der beiden Regierungsparteien kommen. Die Grafiken zeigen freundlich schauende, gepflegte Leute in gewöhnlicher Kleidung, welche so gar nicht dem zuletzt kolportierten Klischee angeblich gefährlicher „Rechtsextremer“entsprechen.
Kritik an geplanten Sperrvermerken für Identitäre
Besonders alarmierend findet die Gruppe, dass die Agierenden ihren Aktivisten wohl „am liebsten Berufsverbote erteilen“ wollen. Ferner möchte man die patriotische Gruppe ihrer Ansicht nach „völlig aus dem sozialen Leben verbannen“.
Tatsächlich ließ etwa die oberösterreichische Landesregierung kürzlich verlautbaren, Sperrvermerke für den Landesdienst einsetzen zu wollen. In Linz zogen mehrere Parteien vergangene Woche nach und forderten einen solchen auch für den städtischen Magistrat – Die Tagesstimme berichtete.
„Schmutzkübelkampagne“ gegen pariotische Gruppe
Roland Moritz, Landesleiter der oberösterreichischen Identitären, erinnerte im Gespräch mit der Tagesstimme neuerlich an den medialen Aufruhr der letzten Wochen um die Gruppe. In diesem Zusammenhang bedienten sich diverse Leitmedien in der tägliche Berichterstattung, wie ein AK Nautilus-Dossier nachweisen konnte, auch zahlreicher Unwahrheiten unterschiedlicher Schweregrade.
Auch vor diesem Hintergrund handelt es sich nach Ansicht von Moritz um eine „Schmutzkübelkampagne“. Mit dieser hätten einschlägige Akteure „ein für alle mal im Bewusstsein der Bevölkerung verankern“ wollen, dass „identitäre Aktivisten das fleischgewordene Böse“ seien. Das Ziel sei dabei gewesen, diese zu „Pariahs, zu sozial Aussätzigen“ zu machen.
Identitäre: „Haben nichts zu verstecken“
Außerdem erklärte der leitende Aktivist der oberösterreichischen Identitären die Motivation für die mutige Aktion. Der politische Gegner erhoffe nämlich nun , dass die Identitären sich verstecken würden – indem man Gesicht zeige, schaffe man aber „das genaue Gegenteil“.
Man habe nämlich „nichts zu verstecken“ und ist überzeugt, für die „schweigende Mehrheit“ zu sprechen. Zudem hätten ihre Aktivisten und Sympathisanten „jedes Recht“, die eigenen Ansichten zu vertreten. Denn: „Wir sind ganz normale Patrioten, wir sind Schüler, Lehrlinge, Studenten, Arbeiter“.
„Mut und Haltung zeigen“
Auch der regionale Co-Leiter Steve Henschke unterstrich die Notwendigkeit, „gerade in Zeiten völlig überzogener Repressionen […] Mut und Haltung zu zeigen“. Man stehe für eine „gute und gerechte Sache“ ein. Deshalb möchte man auch in Zukunft mit ähnlichen Aktionen die Menschen zum Nachdenken anregen.
Weiterlesen:
Dossier: Mit Unwahrheiten gegen Identitäre (AK Nautilus 2019, 41 S.)
Linz: NEOS und ÖVP beantragen Identitären-Sperrvermerk für Magistrat (7.5.2019)
Oberösterreich: Landesdienst soll für Identitäre gesperrt werden (10.4.2019)
„Rechtsextreme Identitäre”: Stigmatisierende Einstufung auf dem Prüfstand (28.3.2019)