Markus Braun drohen bis zu zehn Jahre Haft

Der Wiener Ex-Chef Markus Braun sprach nun erstmals über seine Rolle in dem Betrugsfall. Er selbst sieht sich dabei als Aufklärer, Prüfer, Mediator und als Opfer.

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Markus Braun drohen bis zu zehn Jahre Haft

Markus Braun

© flickr CC BY 2.0

München. - Die Wirecard-Affäre rund um Jan Marsalek und Markus Braun gilt als einer der größten Finanzskandale der letzten Jahre. Nun spricht Markus Braun, dem aufgrund von Betrug zehn Jahre Haft drohen, zum ersten Mal über diesen Skandal. Am 13. Prozesstag hatte Braun in München seinen ersten großen Auftritt. Ihm zu Folge war seine Aufgabe nur die eines besseren Mediators. Vorschläge hätten die anderen gemacht, er habe diese nur geprüft, er sei nur in einer Vermittlerrolle gewesen.

Braun schiebt Schuld auf Marsallek

Viele dieser Vorschläge seien von seinem Landsmann Jan Marsalek gekommen, den Braun zunächst als „Glücksfall“ für das Unternehmen sah. Zusammen habe man mitunter drei Tage und drei Nächte am Stück durchgearbeitet. „Es gab kein Leben außerhalb von Wirecard“, schilderte Braun. Trotz engster Zusammenarbeit will er nichts von Malversationen, Betrug und Scheingeschäften mitbekommen haben. Das klingt ganz anders als 2019, wo er in einem Pressestatement betonte, Einblick in jeden Geschäftsbereich zu haben. „Ich habe mich mit niemandem zu einer Bande zusammengeschlossen“, betonte Braun schon in seiner ersten Stellungnahme.

Vorwurf des Bandenbetrugs

Die Staatsanwaltschaft wirft Braun, seinen zwei Mitangeklagten und mehreren weiteren Beschuldigten gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Als Kronzeuge fungiert Oliver B., von Whistleblowern als eher dubiose Figur geschildert, die mit äußerst radikalen politischen Ansichten aufgefallen war. Oliver B. soll für Wirecard eine ganze Zahlungsabwicklungsfirma in Dubai erfunden haben. Bei einem Lokalaugenschein jenes Whistleblowers, der den Wirecard-Skandal auffliegen ließ, war in dem angemieteten Büro vor Ort kein einziger Mitarbeiter, obwohl der Umsatz angeblich im Milliardenbereich lag. Niemandem fiel auch auf, dass der Briefverkehr die idente Formatierung wie jene von Wirecard hatte. Es wurde einfach dasselbe Briefpapier benutzt.

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