Messerattacke in Brandenburg: Möglicher islamistischer Anschlag verheimlicht
Ein 57-jähriger Lkw-Fahrer ist auf einem Rastplatz bei Hennigsdorf lebensgefährlich verletzt worden. Der Täter, ein 40-jähriger Syrer, soll während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen haben. Die Polizei prüft ein islamistisches Motiv.
Stolper Heide. – Auf dem Autobahnrastplatz Stolper Heide bei Hennigsdorf ist es am vergangenen Freitagabend zu einer schweren Messerattacke gekommen. Dabei wurde ein 57-jähriger polnischer Lkw-Fahrer lebensgefährlich verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 40-jähriger Mann syrischer Herkunft, wurde wenig später von der Polizei festgenommen. Nach Angaben der Jungen Union Mecklenburg-Vorpommern (JU), deren Mitglieder Augenzeugen der Tat waren, rief der Angreifer während des Angriffs „Allahu Akbar“, was auf ein mögliches islamistisches Motiv hindeuten könnte.
Junge Union als Augenzeugen
Fünf Mitglieder der Jungen Union befanden sich am Tatabend auf dem Rückweg von einer Tagung in Cottbus und machten an der Raststätte Halt. Laut einer Pressemitteilung der JU stürmte der Täter unmittelbar nach dem Tankstopp in den Verkaufsraum und griff die Anwesenden mit einem Messer an. Die JU-Mitglieder schilderten, wie sie „mit Schrecken feststellen mussten“, wie der Mann das Messer zog und die Menschen in der Tankstelle angriff. Geistesgegenwärtig brachten sich die Funktionäre in Sicherheit und riefen die Polizei.
In einem Instagram-Beitrag bedauerte die JU, dass die „Allahu Akbar“-Rufe des Täters in der bisherigen Berichterstattung nicht ausreichend thematisiert worden seien. „Wir mussten erleben: Islamistische Gewalttaten sind real. Es kann uns alle treffen“, so die Funktionäre. Die Junge Union kritisierte damit das Fehlen eines islamistischen Hintergrunds in den ersten Medienberichten.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin bestätigte am Mittwoch, dass bei den Ermittlungen auch ein islamistisches Motiv geprüft werde. Diese Ermittlungen laufen parallel zu anderen Ermittlungen, um die genaue Motivation des Täters zu ermitteln.
Bereits am Sonntag wurde der 40-jährige Tatverdächtige einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Der Mann befindet sich nun in Untersuchungshaft. Der schwer verletzte Lkw-Fahrer wurde nach intensiver Behandlung inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen.
Wahlkampf beeinflusst?
Die Tat ereignete sich kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September. In aktuellen Umfragen liegt die AfD vor SPD und CDU. In diesem politisch angespannten Umfeld könnten der Fall und die Diskussion um einen möglichen islamistischen Hintergrund für zusätzlichen Zündstoff sorgen.
Sonntagsfrage Landtagswahl Brandenburg 2024
Institut Wahlkreisprognose, 06. September 2024, in Prozent