Migranten-Medienverein sieht mangelnde Diversität in Redaktionen

Die Gruppe Neue deutsche Medienmacher – ein Interessenszusammenschluss für Journalisten mit Migrationshintergrund – ist der Ansicht, dass es gerade bei Chefredakteuren nicht genug ethnische Vielfalt gäbe. 
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Migranten-Medienverein sieht mangelnde Diversität in Redaktionen

Symbolbild: Pixabay [CC0]

Die Gruppe Neue deutsche Medienmacher – ein Interessenszusammenschluss für Journalisten mit Migrationshintergrund – ist der Ansicht, dass es gerade bei Chefredakteuren nicht genug ethnische Vielfalt gäbe. 

Berlin. – Wie die Junge Freiheit berichtet, erhob die Gruppe unter insgesamt 122 deutschen Redaktionen – unklar ist, nach welchen Kriterien diese ausgewählt wurden – den Migrationshintergrund. Dabei stellte sich heraus: Nur sechs Prozent der Befragten – insgesamt acht Personen hätten fremde Wurzeln.

Kritik an ‚undiversen‘ Redaktionen

Dem nicht genug: Denn unter diesen befinden sich wiederum ausschließlich Personen, welche Vorfahren aus europäischen Ländern haben. Klassische Einwanderer-Nationen wie die Türkei seien etwa gar nicht vertreten. Auch, dass es in Deutschland keinen einzigen schwarzen Chefredakteur gibt, stößt der Gruppe auf: „Die wenigen Chefredakteur*innen mit Migrationshintergrund gehören mehrheitlich zu Einwanderergruppen, die im öffentlichen Diskurs nicht als ‚fremd‘ kodiert werden.“

Aber auch unter der generellen Zusammenstellung beklagen die Neuen deutschen Medienmacher Dinge, die sie als Missstand empfinden: Die meisten Redaktionen hätten nämlich gar keine Erkenntnisse über die „Diversitätsmerkmale“ ihrer Belegschaft. Die Geschäftsführerin des Migrantenvereins glaubt daher, dass deutschen Medien der „Anschluss an die Realität“ verloren. Denn schon heute hätte „in vielen Großstädten die Mehrheit der eingeschulten Kinder einen Migrationshintergrund.“

Forderung: ‚Diversitätsstrategien‘ und Programmänderung

Dabei bleibt es aber nicht bei diesem Bekenntnis zu wechselnden demographischen Begebenheiten. Denn die Medienwissenschaftlerin Christine Horz, welche bei der Erstellung der Studie beriet, sieht hier insbesondere öffentlich-rechtliche Medien in der Pflicht, diese Umstände abzubilden. Diese sollten „aufgrund ihres Auftrages die gesellschaftliche Vielfalt abbilden, sich als Vorreiter präsentieren und endlich nachhaltige Diversitätsstragien konzipieren.“

Die „Neuen deutschen Medienmacher“ leiten daraus sogar einen Auftrag für die Setzung der Inhalte ab. Die „Communities eingewanderter Menschen“ seien große Zielgruppe, die es als Publikum mitzudenken gelte. Dabei könnte Diversität in der medialen Darstellung „Reichweite und Auflage steigern“ und Menschen für Einwandererfamilien für eine mediale Karriere begeistern.

In der Vergangenheit fiel der Journalistenclub immer wieder öffentlich auf, etwa durch die Schaffung eines Negativpreises mit dem Namen „Goldene Kartoffel“ für die teilkritische Asylberichterstattung seitens großen Leitmediums.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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