Mordfall Leonie: Neue Details zu den vier Tatverdächtigen

Im Mordfall Leonie gehen die Ermittler mittlerweile von vier Tatverdächtigen aus – alle sind afghanische Asylwerber. Drei von ihnen befinden sich bereits in Haft. Nach dem vierten wird mit Europäischem Haftbefehl gefahndet.
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Mordfall Leonie: Neue Details zu den vier Tatverdächtigen

Symbolbild: Polizei Graz / holding graz [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Im Mordfall Leonie gehen die Ermittler mittlerweile von vier Tatverdächtigen aus – alle sind afghanische Asylwerber. Drei von ihnen befinden sich bereits in Haft. Nach dem vierten wird mit Europäischem Haftbefehl gefahndet.

Über den am Mittwochabend verhafteten dritten Tatverdächtigen wurden nun auch weitere Details bekannt: Er soll 23-Jahre alt sein und stellte im Jahr 2015 einen Asylantrag in Österreich. Drei Jahre später lehnte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) den Antrag ab. Gegen die Entscheidung legte er Beschwerde, soll dann aber laut Kurier-Bericht zur Verhandlung am Bundesverwaltungsgericht (BVwG) erst gar nicht erschienen sein. In seiner Zeit in Österreich wurde der 23-Jährige mehrmals straffällig. Das Landgericht St. Pölten verurteilte den Afghanen am 14. Mai 2020 wegen eines Sexualdelikts (geschlechtlicher Nötigung), Körperverletzung und anderer Delikte zu 24 Monaten Gefängnis (sechs davon unbedingt). Weil er bereits sechs Monate in U-Haft gesessen hatte, konnte er den Gerichtssaal trotzdem als freier Mann verlassen.

Dennoch wurde der Afghane nicht in seine Heimat abgeschoben. Dem Kurier-Bericht zufolge konnte das BVwG den 23-Jährigen nicht ausfindig machen, weil er keinen bekannten Wohnsitz hatte. Das Gericht stellte das Verfahren deshalb am 16. September 2020 ein. Dadurch trat für den Afghanen ein zweijähriger Abschiebeschutz in Kraft. Mehrmals wechselte er seinen Wohnort bzw. seine Meldeadresse.

Die weiteren Tatverdächtigen

Der vierte Tatverdächtige, nach dem aktuell gefahndet wird, hat laut Medienberichten ebenfalls mehrere Vorstrafen.

Bereits am Montag waren zwei – laut offiziellen Angaben – 16- und 18-jährige Afghanen verhaftet worden. Der 18-jährige Tatverdächtige war in der Vergangenheit wegen Suchtmitteldelikten und räuberischem Diebstahl verurteil worden. Der 16-Jährige ist hingegen erst seit wenigen Monaten in Wien und noch unbescholten.

Die Afghanen stehen im Verdacht, die 13-jährige Leonie in einer Wohnung unter Drogen gesetzt, missbraucht und anschließend getötet zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.


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Über den Autor
Stefan Juritz

Stefan Juritz

Stefan Juritz wurde 1988 in Kärnten geboren und lebt in der Steiermark. In Graz studierte er Germanistik und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität. Seit 2022 ist er FREILICH-Chefredakteur.

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