Moscheebau in Vöcklabruck: Islamismus-Experte ortet Riesen-Skandal

Spätestens seit einer Protestaktion durch eine rechte Aktivistengruppe in der Vorwoche ist der Bau eines Islamzentrums in Vöcklabruck in aller Munde. Nun erschien ein Investigativ-Video, das starke Zweifel an den Beteuerungen einiger Politiker, es handle sich um eine harmlose Einrichtung, aufkommen lässt.
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Moscheebau in Vöcklabruck: Islamismus-Experte ortet Riesen-Skandal

Screenshot: YouTube [@02:23 min]

Spätestens seit einer Protestaktion durch eine rechte Aktivistengruppe in der Vorwoche ist der Bau eines Islamzentrums in Vöcklabruck in aller Munde. Nun erschien ein Investigativ-Video, das starke Zweifel an den Beteuerungen einiger Politiker, es handle sich um eine harmlose Einrichtung, aufkommen lässt.

Vöcklabruck. – Wie ein Video von „Islamistenjäger“ Irfan Peci nahelegt, könnte das Narrativ eines einfachen bosnisch-islamischen Kulturvereins nicht zu halten sein. Denn ein Gastprediger soll just beim verantwortlichen Verein „Džemat Vöcklabruck“ radikale Parolen an die Gläubigen gerichtet haben. Außerdem bestünden mögliche Verbindungen zum Verband ALIF, der Peci zufolge ein Naheverhältnis zur radikalen „Milli Görüs“-Bewegung pflegt. Unklarheit herrscht auch über die Dimensionen des Neubaus: Kommt eine Riesenmoschee mit Kuppel – oder doch nur ein kleines Kulturzentrum?

„Hardcore-Islam“ und Radikal-Predigten in Vöcklabruck

Obwohl der Bau umstritten ist und eine Bürgerinitiative schon vor Jahren per Unterschriftenaktion dagegen protestierte, hält die Ortspolitik daran fest. Medienberichten zufolge sollen sich mit Ausnahme der Freiheitlichen alle Ortsfraktionen mit Mitgliedern des Vereins bereits ablichten haben lassen. Bürgermeisterin Elisabeth Kölblinger (ÖVP) sieht in Džemat einen legitimen Kulturverein, der „einfach nur seine Traditionen leben“ möchte. Kein solches Verständnis zeigte sie hingegen für die Protestaktion patriotischer Aktivisten, die ein meterhohes Kreuz aufstellten und vor einem „Islamistenzentrum“ warnten. Diese verglich sie nämlich allen Ernstes mit Treffen des „Ku Klux Klan“.

Die Vorwürfe aus dem Peci-Video scheinen nun allerdings die Vorwürfe der Aktivisten zu bestätigen: Dieser spricht nämlich von einem „Hardcore“-Islamverständnis des Vereins. Ein Gastprediger hätte dort von der zeitnahen Islamisierung der Familie gesprochen – quasi als Keimzelle dafür, später einen islamischen Staat mit einer islamischen Armee zu schaffen. Aber auch der Stamm-Imam hätte bereits die Ungläubigen in die Hölle gewünscht, sich auf den Islamistenführer Yusuf Al-Qaradawi bezogen oder Muslimen seiner Gemeinde Silvesterfeiern verboten. Offiziell pflegt der Verein übrigens den Islam als Kultur statt als Religion – ein skurriler Widerspruch in den Satzungen.

Großes Islamzentrum statt kleiner Kulturstätte?

Ein Facebook-Beitrag der Gruppe lässt auch durchklingen, dass in Vöcklabruck nicht etwa ein kleines „Kultur- und Bildungszentrum“ entsteht. Der Entwurf zeigt ein mehrstöckiges Gebäude, neben dem ein Moscheebau mit Kuppel sichtbar ist – laut Peci entgegen der Ankündigungen der Gemeinde: „Wie so oft begann es mit einer Lüge“.

Frei abrufbare, animierte Pläne würden auch zeigen, dass dort kein kleiner, sondern riesiger Gebetsraum entstehe, und ein großes „Islam-Zentrum für nachfolgende Generationen“. Der erfahrene Islamismus-Experte Peci erwähnt, dass sich der Vorgänger-Verein nach dem Begriff für Dschihad-Veteranen benannt hätte – alles Indizien, die der Außendarstellung als „liberaler“ Verein entgegen stehen.

Freilich-Islamkarte soll Licht ins Dunkel bringen

Auch damit solche nebulösen Querverbindungen, Verdrehungen und Verharmlosungen seitens der Vereine die Öffentlichkeit nicht verwirren können, besteht die Notwendigkeit für Aufklärung. Nachdem das ÖVP-Integrationsministerium eine unvollständige und wenig aufschlussreiche „Islam-Landkarte“ vorstellte, entschlossen sich die Freilich Medien unter kräftiger Mithilfe von Irfan Peci und anderen renommierten Islamismus-Experten, an einer eigenen Islam-Karte zu arbeiten, welche diese offenkundigen Lücken schließt.

Ziel dieser neuen, vollständigen und unabhängigen Karte ist es, ein Instrument zu schaffen, das „die Klarheit über die Zusammenhänge des politischen Islams und die von ihm gewollte Islamisierung bietet“. Ein Herzstück des Projekts soll dabei auch die Einrichtung einer Meldestelle sein, bei der Bürger unverbindlich ihre Informationen über Verdachtsfälle einmelden können. Die Experten übernehmen dann den restlichen Teil der Recherche. Das Projekt finanziert sich auch nach dem „Crowdfunding“-Prinzip, neben einer Spende via PayPal/Kreditkarte ist auch eine Banküberweisung möglich.

Freilich Medien GmbH
AT38 2081 5000 0009 8004
Verwendungszweck: „Islamkarte“

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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