Nationalfeiertag: Haus der Geschichte Österreich zeigt „Ostarrichi-Urkunde“
In diesem Jahr findet am Nationalfeiertag erstmals ein „Österreich-Fest“ statt. Ebenso lädt das Bundesheer zur traditionellen Leistungschau, wenngleich in abgespeckter Form.
Wien. Am 26. Oktober erinnert Österreich an den Beschluss der „immerwährenden Neutralität“, der im Jahr 1955 gefasst wurde. Wie jedes Jahr beginnt der Nationalfeiertag mit Kranzniederlegungen durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und die Bundesregierung. Anschließend werden über tausend Rekruten feierlich auf dem Heldenplatz angelobt. Neben Reden von Van der Bellen und Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein gibt es heuer aber auch ein paar Neuerungen.
Leistungsschau in abgespeckter Form
Diese betreffen etwa die traditionelle Leistungsschau des Bundesheers, die wegen der prekären finanziellen Lage beinahe ganz abgesagt worden wäre, nun aber doch stattfindet, jedoch in deutlich abgespeckter Form. Die Bevölkerung soll dabei auch auf die desolate Situation aufmerksam gemacht werden, weshalb die Schau unter dem Motto „Was wir heute noch können, was wir morgen nicht mehr können“ steht. Aus Kostengründen werden heuer weder Hubschrauber noch Kettenpanzer ausgestellt. Zu sehen sein werden dafür aber beispielsweise der Radpanzer Padur und das Sanitätsfahrzeug Dingo. Außerdem können sich Besucher über die verschiedenen Aufgabenbereiche des Heers informieren, eine Gardevorführung sehen, die Schutz- und Spürhunde kennenlernen und mit Spitzensportlern über die Karrieremöglichkeiten beim Herr sprechen, wie der ORF berichtet.
„Österreich-Fest“ im Burghof
Interessierte, die schon immer einen Blick in die Repräsentations- und Amtsräume der Republik werfen wollten, können dies ab 12 Uhr bei der Präsidenschaftskanzlei machen. Bundespräsident Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer laden dort zum Rundgang. Im Inneren Burghof findet ab 15 Uhr außerdem erstmals ein „Österreich-Fest“ statt. Weiters heißen im Bundeskanzleramt erstmals Kanzlerin Bierlein und Frauenministerin Ines Stilling die Gäste willkommen. Und auch in diesem Jahr findet wieder der Tag der offenen Tür des Parlaments statt. In den Ausweichquartieren rund um die Hofburg können Besucher etwa mit Nationalratsabgeordneten aller Parlamentsfraktionen über deren Arbeit sprechen.
„Ostarrichi-Urkunde“ wieder in Wien
Das Außenministerium, das Bildungsministerium, der Verfassungsgerichtshof und der Wiener Justizpalast landen ebenfalls zum Tag der offenen Tür. Der Präsident des Wiener Landesgerichts für Strafsachen bietet einen einstündigen Rundgang durch die historischen Räume des Gerichts an. Bei freiem Eintritt können Kunst- und Kulturinteressierte wiederum alle Museen und Nationalbibliotheken besuchen. Das Haus der Geschichte Österreich blickt dabei besonders weit zurück. Dort ist die „Ostarrichi“-Urkunde, die im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München aufbewahrt wird und erstmals seit 1996 wieder in Österreich ist, im Original zu bewundern. Darin wurde der Name „Österreich“ im Jahr 996 zum ersten Mal erwähnt.