Neuer Vertrag: Einmal wöchentlich islamischer Gebetsruf in Krefeld

Ein Vertrag mit der Stadt Krefeld ermöglicht es den muslimischen Gemeinden ab sofort, am Freitagmittag den islamischen Gebetsruf öffentlich ertönen zu lassen.

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Neuer Vertrag: Einmal wöchentlich islamischer Gebetsruf in Krefeld
Krefelder Yunus-Emre-Moschee© IMAGO / imagebroker

Krefeld. – Die Stadt Krefeld hat beschlossen, dass die muslimischen Gemeinden künftig einmal wöchentlich den islamischen Gebetsruf über Lautsprecher verkünden dürfen. Das berichtet der WDR. Salih Tufan Ünal, Vorsitzender der Union der türkischen und islamischen Gemeinden (ATIB), äußerte sich zu dieser neuen Vereinbarung und betonte deren Bedeutung. Als gebürtiger Krefelder mit familiären Wurzeln in der Türkei hat Ünal einen persönlichen Bezug zur Stadt und ihrer muslimischen Gemeinde. Der Imam der Yunus-Emre-Moschee in Krefeld-Stahldorf, so Ünal, werde künftig einmal wöchentlich, immer freitags, über die fest installierten Lautsprecher zum Gebet rufen. Die Stadt Krefeld hat sich vor der Vertragsunterzeichnung mit verschiedenen Interessengruppen abgestimmt, darunter Vertreter aus Politik, Religion und Nachbarschaft.

Wöchentlich am Freitagmittag

Der Vertrag legt fest, dass beim Gebetsruf Lärmgrenzwerte eingehalten werden müssen und ein fester Ansprechpartner für die Nachbarschaft benannt wird. Salih Tufan Ünal erklärt, dass der Gebetsruf nun einmal pro Woche, freitags zwischen 12 und 15 Uhr, für maximal fünf Minuten zu hören sein wird. Technisch ist die Übertragung des Gebetsrufs bisher nur in zwei der sechs Krefelder Moscheen möglich. Diese Entscheidung ist jedoch nicht unumstritten. Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster, äußerte Zweifel an der Priorität dieses Schrittes und warnte vor möglichen Ängsten und Vorbehalten.