Neues von rechts: Konservatismus, Stauffenberg & Halle

Die Junge Alternative Bayern veranstaltete Ende Juni ihren „Konservatismus-Kongress 2019“. Am Samstag jährte sich das Stauffenberg-Attentat zum 75. Mal. Und in Halle ging es heiß her.
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Neues von rechts: Konservatismus, Stauffenberg & Halle

Michael Klonovsky – »Wie konstruiert ist Volk?« | Konservatismus-Kongress 2019. Bild: Screenshot YouTube (Junge Alternative Bayern)

Die Junge Alternative Bayern veranstaltete Ende Juni ihren „Konservatismus-Kongress 2019“. Am Samstag jährte sich das Stauffenberg-Attentat zum 75. Mal. Und in Halle ging es heiß her.

Am 30. Juni 2019 fand der „Konservatismus-Kongress“ der Jungen Alternative (JA) Bayern in  Hirschaid bei Bamberg statt. Als Referenten traten der Journalist und Schriftsteller Michael Klonovsky, der Publizist Felix Menzel, die Journalistin Verena Rosenkranz sowie die AfD-Politiker Andreas Kalbitz und Dr. Maximilian Krah auf. Mittlerweile veröffentlichte die JA alle Reden – bis auf jene von Rosenkranz – auf ihrem YouTube-Kanal.

Was ist „konservativ“ und wie konstruiert ist „Volk“?

Der Veranstaltung entsprechend ging der EU-Abgeordnete Maximilian Krah in seinem Vortrag der Frage nach, was „konservativ“ ist. Für Krah ist „Konservatismus“ zunächst eine Lebenshaltung. Man lebt nicht nur im Augenblick, sondern sieht sich als Teil einer Generationenkette. „Konservativ sein heißt, über sich hinaus zu denken“, fasst der AfD-Politiker zusammen. In weiterer Folge spricht Krah über Verwurzelung, Freiheit, Erziehung und Liberalismus aus konservativer Sicht.

Im westlichen Zeitgeist wird „Volk“ heute immer mehr als ein „Konstrukt“ angesehen. Für Michael Klonovsky eine Behauptung, um die Völker leichter abschaffen zu können: „Der Zweck des Konstruktivismus ist nicht die Konstruktion, sondern die Dekonstruktion.“

Thor von Waldstein im Interview

Der Jungeuropa Verlag hat das ursprünglich bereits 1925 erschienene Buch „Sozialismus und Nation“ des Sozialdemokraten Hermann Heller neu aufgelegt. Das Vorwort zur Neuauflage steuerte der Publizist Dr. Dr. Thor von Waldstein bei. Seine Ansichten zum Buch, zu den „linken Leuten von rechts“ und dem Zustand der heutigen Linken kann man im folgenden Interview nachlesen: Interview mit Thor v. Waldstein: »Sozialismus und Nation«

Ebenfalls am Jungeuropa-Podcast erschienen ist der Vortrag von Dr. Eberhard Straub in Marburg. Am Haus der Burschenschaft Germania referierte er über die „Tyrannei der Werte“ und die „Herrschaft der Moralisten“. Vortrag hier anhören.

Ellen Kositza empfiehlt Literatur

Passend zur konservativen und rechten Publizistik besprach Ellen Kositza, Literaturredakteurin der rechtsintellektuellen Zeitschrift Sezession, vergangene Woche zwei erst kürzlich erschienene Bücher.

Kositza empfiehlt dabei Brittany Pettibones neues Buch „Jung, weiblich, rechts“, das sie selbst ins Deutsche übersetzt und mit einem Nachwort versehen hat (hier bestellen).

Weiters bespricht Kositza „Die konservative Revolution. Fünf biographische Skizzen“ von Rolf Peter Sieferle (hier bestellen).

Stauffenberg und der 20. Juli

Am 20. Juli 2019 jährte sich das Stauffenberg-Attentat auf Adolf Hitler zum 75. Mal. Die konservative Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) widmete diesem Jahrestag und dem Widerstand gegen die Nationalsozialisten ein eigenes Sonderheft („Patrioten gegen Hitler“).

Auch Dr. Erik Lehnert, Leiter des Instituts für Staatspolitik (IfS), äußerte sich am Samstag auf Sezession im Netz (SiN) zum Thema und besprach Thomas Karlaufs neue Stauffenberg-Biographie (München: Blessing Verlag 2019): „Stauffenberg – inflationär“ (SiN).

Konrad Adam & Stefan George

Claus Schenk Graf von Stauffenberg gehörte bekanntermaßen dem George-Kreis an – einer Gruppe, die sich um den als „Meister“ verehrten Dichter Stefan George versammelte. „Kein Stauffenberg ohne George, Herr Adam?„, fragt deshalb die AnbruchRedaktion den AfD-Mitbegründer Konrad Adam im Interview. Ein interessantes Gespräch „über das Verhältnis von Tat und Wort, von Heiden- und Christentum, von Ökologie und Konservatismus“.

Identitären-Demo in Halle

Am 20. Juli war aber nicht nur Stauffenberg ein bestimmendes Thema in den Medien, sondern auch die geplante Demonstration der Identitären. Etwa 350 Identitäre fanden sich deshalb in Halle an der Saale ein. Doch aus der Demonstration wurde nichts. Bereits am Vormittag hatten linke bis linksextreme Gruppen mit ihren Gegenprotesten (mehrere Kundgebungen, Sitzblockaden, etc.) gestartet, um die Demonstration der Identitären zu verhindern. Dies ist ihnen auch gelungen, denn die Versammlungsbehörde sagte die genehmigte Demonstration wegen „Sicherheitsbedenken“ kurzerhand einfach ab (Die Tagesstimme berichtete). Das identitäre Sommerfest im patriotischen Zentrum Flamburg war davon jedoch nicht betroffen. Einen ausführlichen Bericht zu den Geschehnissen in Halle verfasste Till-Lucas Wessels: „Sonntagsheld (114) – 20. Juli 2019, Halle (Saale)“

Salzburger Festspiele

Am Tag zuvor machten wiederum die Identitären in Österreich mit einer kleinen Aktion auf sich aufmerksam. Zum Beginn der Salzburger Festspiele befestigten sie an der Festung Hohensalzburg ein Transparent mit der Parole „Wehr dich!“. Damit wollten die Identitären laut eigener Aussage ein Zeichen gegen die „mediale und politische Hexenjagd“ setzen.

Über den Autor
Stefan Juritz

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