Niedersachsen: Kriminalstatistik zeigt massiven Anstieg bei Sexual- und Gewaltdelikten

Die aktuelle Kriminalstatistik für Niedersachsen zeigt, dass die Zahl der Sexualdelikte, Vergewaltigungen und Messerattacken im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen ist. Die Behörden zeigen sich besorgt.

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Niedersachsen: Kriminalstatistik zeigt massiven Anstieg bei Sexual- und Gewaltdelikten

Die Zahl der Sexualdelikte ist im vergangenen Jahr um 20 Prozent gestiegen.

© IMAGO / Noah Wedel

Hannover. – Am Montag wurde in Hannover die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr vorgestellt. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sagte dabei: „Wir leben in unruhigen Zeiten“. Ein Blick in die Statistik bestätigt ihren Eindruck, denn die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten lag 2023 mit mehr als 553.000 Delikten (+ 5,6 Prozent zum Vorjahr) über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Im Jahr 2023 haben vor allem die Kinder- und Jugendkriminalität, Straftaten gegen die persönliche Freiheit wie Bedrohungen, Raub, Wohnungseinbrüche und die Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Bild- und Videodateien zugenommen. Aber auch die Zahl der Sexualstraftaten und Vergewaltigungen hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen.

Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger bei fast 30 Prozent

Wie die Junge Freiheit (JF) berichtet, zählte die Polizei in Niedersachsen im vergangenen Jahr 15.524 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, was einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag bei über 27 Prozent. Der Migrationshintergrund wird von der Polizei nicht gesondert erfasst. Insgesamt wurden 427 Asylbewerber, 181 Asylberechtigte und 105 Ausländer mit Duldung einer Sexualstraftat beschuldigt. Hinzu kommen 2.372 Ausländer mit einem anderen Aufenthaltstitel, berichtet die JF weiter.

Auch bei anderen Delikten ist der Ausländeranteil unter den Tatverdächtigen auffällig hoch. So lag die Zahl der so genannten Rohheitsdelikte, also Raub, Körperverletzung und Freiheitsberaubung, bei über 95.000, was einem Anstieg von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Ausländeranteil lag bei über 30 Prozent. Unter den Tatverdächtigen waren fast 2.000 Asylbewerber und rund 750 anerkannte Asylbewerber. Im Zusammenhang mit den 553.202 registrierten Straftaten konnte die Polizei rund 227.000 Tatverdächtige ermitteln, darunter 74.168 Ausländer. Dies entspricht einem Anteil von 32,6 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 64.202 nichtdeutsche Tatverdächtige. Damit ist die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen.

Messerdelikte nahmen zu

Wie die JF weiter berichtet, bereitet den Sicherheitsbehörden vor allem der Anstieg der Messerdelikte große Sorgen. Mehr als 3.000 entsprechende Delikte registrierten die Behörden. Rund neun Prozent mehr als im Jahr 2022. Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger lag bei 41 Prozent. „Bei einer differenzierten Betrachtung nach der Staatsangehörigkeit auf der Ebene Deutsch – Nichtdeutsch ist auffällig, daß bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen Steigerungen in allen Altersgruppen zu verzeichnen sind“, teilte das Innenministerium mit.

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