Nordrhein-Westfalen im Kampf gegen Automatensprengerbanden
Immer häufiger sprengen kriminelle Banden in Nordrhein-Westfalen Geldautomaten und Tresore. Die Behörden geben ein unbefriedigendes Bild ab.
Köln. - Wie der nordrhein-westfälische Innenminister jetzt bekannt gab, wird die Sonderkommission zur Bekämpfung der Banden von Automatensprengern nicht wie geplant ihre Arbeit aufnehmen. Diese hatte vor allem seit 2015 marokkanisch-niederländische Organisationen registriert, die gezielt und erfolgreich Geld aus Automaten entwenden. Die Behörden vermuten dahinter ein Netzwerk von rund 700 Tätern, die über ganz Deutschland und die Niederlande verteilt sind. Diesem Täterkreis wird auch der Mord an dem niederländischen Journalisten Peter de Vries zugeschrieben. Er hatte im Umfeld der „niederländischen Mafia“ recherchiert.
Behörden ratlos, Millionenschaden wächst
Rund 130 Automaten hat das kriminelle Netzwerk bislang gesprengt. Damit hat sich die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Der Schaden wird derzeit auf 10,7 Millionen Euro geschätzt, Tendenz steigend. Während die Niederländer durch eine konsequente Sicherheitsreform der Bankfilialen die Banden weitgehend verdrängt haben, arbeiten sie in Nordrhein-Westfalen weiter auf Hochtouren. Auch bei den deutschen Sparkassen und Banken haben die Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheit zugenommen und es ist eine Materialschlacht zwischen Sprengern und Geldinstituten entbrannt. Dabei werden nicht nur die Sprengungen immer gefährlicher, auch die Gebäudeschäden und die Gefährdung Dritter nehmen rasant zu. Eine Strategie zur Bekämpfung der Banden außerhalb dieses Wettrüstens gibt es bisher nicht, die Polizei steht dieser grassierenden Ausländerkriminalität hilflos gegenüber.