ÖRR-Satireformat manipuliert Video von Wagenknecht-Rede

Die Friedensdemonstration am vergangenen Samstag in Berlin hat viel Kritik hervorgerufen. Nun hat ein ÖRR-Format mit einem satirischen Video für einen Skandal gesorgt.

/
/
1 Minute Lesezeit
ÖRR-Satireformat manipuliert Video von Wagenknecht-Rede

Sahra Wagenknecht (Die Linke)

© Metropolico

Berlin. - Bis zu 50.000 Menschen sollen am Samstag in die Bundeshauptstadt gekommen sein, um vor dem Brandenburger Tor für den Frieden zu demonstrieren. Aufgerufen hatten die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Feministin Alice Schwazer. Im Vorfeld der Demonstration hatten die beiden Frauen über 700.000 Unterschriften für eine Petition gesammelt, die sich für Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ausspricht. Da auch konservative Personen wie der AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla die Petition unterzeichneten und unterstützten, kamen Diskussionen über eine mangelnde „Abgrenzung nach rechts“ auf. Vor allem ein vermeintlicher Aufmarsch von Rechten am Samstag wurde befürchtet. Eine Äußerung von Wagenknechts Ehemann, SPD-Urgestein Oskar Lafontaine, goss weiteres Öl ins Feuer: Er kündigte an, es werde keine Gesinnungsprüfung der Demonstranten geben.

Eine verzerrte Rede

Für Medien und Politik war Lafontaines Ankündigung Beweis genug, um den Organisatoren der Demonstration „Rechtsoffenheit“ zu attestieren. Journalisten und Politiker sprachen im Nachhinein despektierlich von „Friedensschwindlern“, die SPIEGEL-Journalistin Ann-Katrin Müller bezeichnete die Demonstranten auf Twitter als das Querdenker-Milieu, das auch schon gegen die Corona-Pandemiebestimmungen demonstriert habe. Das ÖRR-Format „Browser Ballett“ veröffentlichte am Montag auf Twitter einen Ausschnitt aus Wagenknechts Rede auf der Demonstration und betitelte das Video mit „Sahra #Wagenknechts Rede aufs Wesentliche reduziert“. In dem kurzen Clip sagt Wagenknecht Sätze wie „Liebe Neonazis“ und „genau deshalb sind wir Putins Handlanger“.

Vermeintliche Satire

Das ÖRR-Format „Browser Ballett“ versteht sich selbst als Satireformat. Das Video wurde jedoch nicht als Satire und Fiktion gekennzeichnet. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass Personen, die den Autor des manipulierten Videos nicht kennen und die kurzen Schnitte nicht bemerken, die Rede für echt halten. Bei einigen Twitter-Nutzern kommt diese Art der Satire nicht gut an. „Ihr seid ekelhaft & niveaulos. Mehr kann man zu diesem Müll hier nicht sagen“, schreibt ein Nutzer. „Selbst für eure Verhältnisse niveaulos“, kommentiert ein anderer. „Satire mit Sexismus-Bonus, noch widerlicher als das Original. Das muss man erst mal hinkriegen“, heißt es weiter.

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!