Österreich: Immer weniger folgen Empfehlung zur CoV-Impfung
Seit Juli ist die Durchimpfungsrate in Österreich um fast 10 Prozent gesunken. Besonders stark ist der Rückgang bei den älteren Jahrgängen.
Wien. – In Österreich halten sich immer weniger Menschen an die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) zur Impfung gegen das Coronavirus. Das zeigen vom Gesundheitsministerium online veröffentlichte Daten. Nur noch knapp über die Hälfte sei gemäß Empfehlung geimpft. Das sind 817.000 Menschen weniger als noch im Juli. Das Gesundheitsministerium will die entsprechende Statistik nun einstellen und nur noch die Anzahl der verabreichten Impfdosen veröffentlichen, wie der ORF berichtet.
Starker Rückgang bei älteren Jahrgängen
Seit Ende Juni veröffentlicht das Gesundheitsministerium online, wie viele Menschen den Empfehlungen bei der Impfung folgen. Damals waren 5,6 Millionen gemäß NIG-Empfehlung geimpft. Das entspricht 62 Prozent der Bevölkerung. Die Zahl ist seither allerdings konstant gesunken. Aktuell folgen nur noch 4,8 Millionen dem Rat der Impffachleute (53 Prozent). Bei den älteren Jahrgängen ist der Rückgang besonders stark. So ist die Durchimpfung der über 85-Jährigen von 84 auf 61 Prozent gesunken, bei den 75- bis 84-Jährigen von 86 auf 71 Prozent. Insgesamt orientieren sich die über 65-Jährigen noch am stärksten an den NIG-Empfehlungen. Am höchsten ist die Durchimpfung mit 72 Prozent bei den 65- bis 74-Jährigen.
Ministerium will sich auf Impfintervalle konzentrieren
Zuletzt hat das Impfgremium seine Empfehlungen zur Covid-Impfung mehrmals erweitert. So empfehlen die Experten seit Ende August die vierte Impfung ab zwölf statt erst ab 60 Jahren. Für die über 60-Jährigen wurde der Abstand zur dritten Impfung auf vier Monate reduziert. Vor dem Sommer hatte die Auffrischungsempfehlung überhaupt nur für über 65-Jährige bzw. Risikogruppen gegolten. Wie viele Menschen der NIG-Empfehlung in Summe folgen und wie viele nicht, wird allerdings nur noch bis Mitte Dezember öffentlich einsehbar sein. Denn das Gesundheitsministerium kündigte neuerliche Änderungen der Statistik an. So soll die tägliche Veröffentlichung der Durchimpfungsrate laut NIG-Empfehlung nur noch bis 15. Dezember erfolgen.
Künftig wird nur noch gemeldet, wie viele Menschen die erste Impfserie abgeschlossen haben und wie viele darüber hinaus die dritte Impfung und eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Das Ministerium begründete die Änderung gegenüber der APA damit, dass die Empfehlungen des Impfgremiums sehr detailliert auf die individuellen Faktoren einzelner Bevölkerungsgruppen abzielten. Anstatt diesen Detailgrad in der Durchimpfungsrate darzustellen, konzentriere man sich nun auf die Impfintervalle. Man wolle außerdem einer „dynamischen Anpassung der Impfquoten“ nach geänderten Impfempfehlungen entgegenwirken, sagte ein Ministeriumssprecher.