Österreich: Politologe erwägt X-Rückzug wegen pro-ukrainischer Hasswelle

Der Politikwissenschaftler Gerhard Mangott überlegt, sich aus X zurückzuziehen. Grund dafür sind Diffamierungen durch verschiedene Gruppen, die ihn stark belasten.

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Österreich: Politologe erwägt X-Rückzug wegen pro-ukrainischer Hasswelle

Auf X ist man, vor allem als Person des öffentlichen Lebens, häufig Diffamierungen ausgesetzt.

© IMAGO / Silas Stein

Innsbruck. – Der österreichische Politikwissenschaftler Gerhard Mangott, der an der Universität Innsbruck lehrt und sich auf internationale Beziehungen und Sicherheitsforschung im postsowjetischen Raum spezialisiert hat, überlegt, die Kurznachrichtenplattform X zu verlassen. Grund dafür seien Diffamierungen durch „NAFO-Kauze, Bandera-Freunde, österreichische Diplomaten oder Angehörige unseres Verteidigungsministeriums“, die Mangott „mürbe“ gemacht hätten, wie er auf X erklärt.

„Mein Seelenleben nimmt Schaden“

Mit „NAFO-Kauzen“ meint Mangott die Anhänger des Internetphänomens North Atlantic Fella Organization, die gegen die Verbreitung russischer Kriegspropaganda und russischer Falschinformationen vor allem im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg vorgehen. Die Diffamierungen setzen Mangott inzwischen stark zu: „Mein Seelenleben nimmt Schaden“, sagt er. Sich juristisch dagegen zu wehren, sei teuer und meist erfolglos. „Ich weiß schon, dass ich mit einem Rückzug der diffamierenden Brut einen Gefallen tue. Deren Ziel ist es, sachliche Stimmen mundtot zu machen, aber es gibt Grenzen des Erträglichen.“

Sein Beitrag hat innerhalb von zwei Tagen zahlreiche Reaktionen hervorgerufen. Mehr als 1.000 Mal wurde er kommentiert. Die meisten Kommentare waren positiv, die Nutzer sprachen Mangott Mut zu und ermutigten ihn, sich nicht unterkriegen zu lassen. „Lassen Sie sich nicht von diesem Bot-Netzwerk ins Bockshorn jagen. Deren Kommentare einfach ignorieren, das ist der richtige Weg! Gönnen Sie den Bellizisten keinen Sieg“, schreibt ein Nutzer.

Der politische Kommunikationswissenschaftler und FREILICH-Kolumnist Heimo Lepuschitz rät Mangott unterdessen, es wie er zu machen: „Sie nur Menschen, denen Sie folgen. Man kann alle anderen Mentions generaliter muten und sieht sie nicht ohne eigene Aktivität. Ist leider ein Nachteil für Vernünftige die kommunizieren wollen, aber man muss diese Hasspartie ausschalten. Ihr Hass ist nicht der unsere und ihr beleidigen/unterstellen soll das Nirvana bereichern. Funktioniert tadellos.“

Mangott erklärte in seinem Beitrag, er wolle bis Sonntag nachdenken und dann entscheiden, ob er sich von X zurückziehe.

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