Österreichs Basketball-Liga gibt ungeimpften Spielern einen Korb
Man wünsche sich eine Saison mit Fans vom ersten bis zum letzten Spieltag, erklärte Johannes Wiesmann, Geschäftsführer der Basketball-Superliga.
Wien. – Als erste Profi-Liga Europas will Österreichs Basketball-Superliga (BSL) in der Pandemie ein klares Zeichen setzen und bekennt sich zum Saisonstart zur 1G-Regel. Somit müssen alle Spieler, Trainer und Schiedsrichter geimpft sein. Darauf hat sich die Liga-Führung gemeinsam mit den Klubs geeinigt. „Wir sind die erste Profi-Liga in Europa, die das so macht. Die Impfquote war zum Zeitpunkt der Ligatagung schon so hoch, dass wir uns darauf geeinigt haben“, sagt BSL-Geschäftsführer Johannes Wiesmann.
„Wollen eine normale Saison“
Die Liga hatte in der vergangenen Saison coronabedingt immer wieder mit Verschiebungen und Terminchaos zu kämpfen. Mehrere Spieler erkrankten an Covid. In der neuen Saison, die am Samstag eröffnet wird, soll alles anders werden. „Wir wünschen uns eine Saison mit Fans vom ersten bis zum letzten Spieltag“, sagt Wiesmann. Ob 1G auch in der zweiten Liga umgesetzt wird, ist noch offen.
Jene Spieler, die noch nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, haben noch etwas Zeit, weshalb die Regel noch nicht zum Saisonstart gilt. „Die Vereine hatten sich letzte Saison wirklich an alle Vorgaben und Einschränkungen gehalten – und trotzdem hatten wir so viele Spielverschiebungen. Wir wollen einfach eine normale Saison spielen“, so Wiesmann. Unter den Körben soll kein Risiko eingegangen werden, so auch nicht bei den steirischen Klubs. „Wir haben kein Verständnis für jemanden, der sich nicht impfen lässt“, sagte etwa Michael Schrittwieser, Sportdirektor der Kapfenberg Bulls, ganz offen. „Zudem übernehmen wir keine Kosten für etwaige zusätzliche Tests.“
USA: Keine Bezahlung für ungeimpfte Profis
Indes wird es für Spieler in der US-Profiliga National Basketball Association (NBA), die eine Partie verpassen, weil sie nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, empfindlich teuer. Denn die Vorschriften in New York zwingen die Spieler vor dem Betreten einer Sporthalle zur Vorlage eines Impfnachweises. Kann man diesen nicht vorweisen, fällt man den zwischen Liga und Gewerkschaft ausgehandelten Regeln zufolge in die Kategorie der ungeimpften Profis und verliert in diesem Szenario damit sein Recht auf Bezahlung.
Den NBA-Spieler Kyrie Irving (29) scheint das jedoch egal zu sein. Laut Berechnungen von US-Medien würde Irving pro nicht gespielter Partie 380.000 US-Dollar verlieren. Sollte er also tatsächlich alle 41 Heimspiele des am 19. Oktober beginnenden NBA-Grunddurchgangs aufgrund einer fehlenden Covid-Impfung verpassen, summiert sich das auf mehr als 15 Millionen Dollar. Am Training darf der Basketballspieler aber teilnehmen, denn das Trainingscenter der Brooklyn Nets wurde von den Behörden nun als privates Bürogebäude eingestuft und fällt damit nicht unter die Indoor-Hallen, die von den Verordnungen betroffen sind.
Laut US-Medien liegt die Quote der geimpften Spieler in der NBA bei etwa 95 Prozent, im Schnitt kommt damit auf jedes der 30 Teams derzeit wohl nur noch ein ungeimpfter Profi.