PISA und IQB zeigen: Ohne Migrationswende keine Bildungswende

Nach der Veröffentlichung der jüngsten PISA-Studie vor wenigen Tagen steht Deutschland noch immer unter Schock und ringt um Antworten und Lösungen. Für den AfD-Bildungspolitiker Joachim Paul können diese nur in einer kompletten Kehrtwende in der Bildungspolitik bestehen, wie er in seinem Kommentar für FREILICH schreibt.

Kommentar von
10.12.2023
/
2 Minuten Lesezeit
PISA und IQB zeigen: Ohne Migrationswende keine Bildungswende

Joachim Paul

Ein Zusammenhang zwischen dem dramatischen Niveauverlust an deutschen Schulen und der massenhaften Zuwanderung kann nicht mehr geleugnet werden. Sowohl beim jüngsten IQB-Bildungstrend, der Mitte Oktober 2023 vorgestellt wurde, als auch bei der Anfang Dezember 2023 veröffentlichten PISA-Erhebung sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache.

Zu IQB: Bei den prozentualen Anteilen der Neuntklässler, die im Fach Deutsch im Kompetenzbereich Zuhören den Mindeststandard für den Mittleren Schulabschluss nicht erreichen, liegt Bayern mit 28 Prozent auf Platz eins. Bei der letzten Testung im Jahre 2015 wurde Berlin mit 27 Prozent Letzter. Spitzenreiter Bayern ist heute also schlechter als Berlin 2015! Neues Schlusslicht ist nun Bremen mit 49 Prozent. Die aktuellen PISA-Ergebnisse werden in den Medien so zusammengefasst: „Die Leistungen von 15-Jährigen in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen sind in Deutschland so schwach wie nie.“ In Mathematik liegt Singapur hundert Punkte vor Deutschland, was einem Vorsprung von mehreren Lernjahren entspricht. IQB und PISA zeigen zudem signifikante Differenzen zwischen Schülern ohne Migrationshintergrund und Schülern mit Migrationshintergrund.

Deutschlands Schüler sind abgehängt

Josef Kraus, 30 Jahre Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, hat erst kürzlich in einem Aufsatz darauf hingewiesen, dass wir seit den ersten PISA-Studien wissen, dass ab einem Anteil von 20 bis 30 Prozent an Kindern mit Migrationshintergrund das Niveau einer ganzen Klasse bzw. Schule sinkt. Ich habe bei der Landesregierung den Migrationshintergrund in Ludwigshafen für das Schuljahr 2022/23 abgefragt. Ergebnis: Nur eine Realschule bleibt (mit 44 Prozent) unter 60 Prozent, drei weisen sogar über 80 Prozent aus.

Und die Masseneinwanderung geht ungebremst weiter. Das ist unverantwortlich gegenüber unseren Kindern. Es steht nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit Deutschlands auf dem Spiel. Deshalb muss jetzt ein ehrliches Eingeständnis folgen, das da heißt: Wir schaffen das nicht! Es ist offenkundig: Ohne Migrationswende keine Bildungswende.

Kehrtwende in der Bildungspolitik erforderlich

Das ist das offenkundig drängendste Problem, doch liegen die Ursachen der Bildungskatastrophe weiter zurück, nötig ist auch eine geistige Wende. Lisa Eckhart brachte die herrschende linke Bildungsphilosophie mit beißendem Spott auf den Punkt: „Jeder ist in allem der beste“. Tatsächlich hat sich der Gleichheitswahn, der sich diametral gegen die Tatsache richtet, dass Menschen und damit Schüler mit unterschiedlichen Begabungen, Neigungen und Leistungsvermögen ausgestattet sind, die realistisch eingeschätzt werden muss, wie Batteriesäure durch alle Bildungsebenen gefressen. Auffälligstes Merkmal ist die seit Jahren schwindende Notenwahrheit, die sich in der Inflation von Bestnoten spiegelt.

Die SPD-Politikerin Dr. Anna Köbberling (Koblenz) verstieg sich im Plenum zur Aussage, dass die stetig steigende Zahl der Einserabiturienten im Land Rheinland-Pfalz ein Beleg für den Erfolg der Bildungspolitik seien – ganz so als würde es keine niederschmetternden Ergebnisse der Bildungstests von IQB bis PISA geben. Es war ebenfalls Josef Kraus, der nüchtern feststellte: „Wenn alle die Note Eins haben, hat sie keiner mehr“. Gerade schwächere Schüler brauchen aber klare Strukturen, mehr pädagogische Wegweiser und ein Schulsystem, das dem Leistungsprinzip verpflichtet ist und mit verschiedenen Schulformen auf die individuellen Neigungen und Leistungsvermögen und einen späteren beruflichen Lebensweg hin ausgerichtet ist.


Zur Person:

Joachim Paul ist Abgeordneter für die AfD im Landtag Rheinland-Pfalz. Er interessiert sich für die Digital- und Bildungspolitik.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
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